Sind alle Meteoritengesteine magnetisch?
Die Anziehungskraft eines Magneten auf Meteoriten variiert stark. Während eisenreiche Exemplare deutlich reagieren, zeigen steinige Meteoriten oft nur eine schwache Anziehung. Ein sensibles Pendelmagnetometer kann selbst minimale magnetische Eigenschaften detektieren und somit die meteoritische Natur eines Fundstücks bestätigen.
Sind alle Meteoriten magnetisch? Ein Blick auf die magnetischen Eigenschaften von extraterrestrischem Gestein
Meteoriten, Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems, faszinieren nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Sammler und Hobbyastronomen gleichermaßen. Ein oft gehörter Mythos besagt, dass alle Meteoriten magnetisch sind. Aber stimmt das wirklich? Die Antwort ist, wie so oft in der Wissenschaft, etwas komplexer.
Die magnetischen Eigenschaften von Meteoriten hängen maßgeblich von ihrer Zusammensetzung ab. Grundsätzlich lassen sich Meteoriten in drei Haupttypen einteilen:
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Eisenmeteoriten: Diese bestehen hauptsächlich aus Eisen und Nickel und stellen den Kern von Asteroiden dar, die durch Kollisionen aufgebrochen wurden. Aufgrund ihres hohen Eisengehalts sind Eisenmeteoriten stark magnetisch und ziehen Magnete deutlich an. Sie sind quasi “Magnete aus dem All”.
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Stein-Eisenmeteoriten: Diese Gruppe stellt eine Mischform dar, die sowohl metallische als auch silikatische Bestandteile enthält. Ihre magnetische Anziehungskraft ist in der Regel geringer als bei Eisenmeteoriten, aber immer noch spürbar. Der Grad der Magnetisierbarkeit hängt vom relativen Anteil an Eisenmetall ab.
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Steinmeteoriten: Dies ist die häufigste Meteoritengruppe, und sie bestehen hauptsächlich aus Silikatmineralien wie Olivin und Pyroxen. Die Magnetisierbarkeit von Steinmeteoriten ist am variabelsten.
- Chondrite: Die meisten Steinmeteoriten gehören zur Gruppe der Chondrite. Einige Chondrite, insbesondere solche mit hohem Eisengehalt, können eine schwache magnetische Anziehung aufweisen. Andere Chondrite hingegen zeigen kaum oder gar keine magnetische Reaktion.
- Achondrite: Achondrite sind Steinmeteoriten, die aufgrund von Schmelzprozessen auf ihrem Mutterkörper differenziert wurden. Viele Achondrite sind nahezu frei von metallischem Eisen und weisen daher keine signifikante Magnetisierbarkeit auf. Einige wenige Achondrite können jedoch geringe Mengen an Magnetit enthalten, was zu einer sehr schwachen magnetischen Anziehung führen kann.
Die Rolle des Magnetometers:
Um die magnetischen Eigenschaften von Meteoriten genauer zu untersuchen, greifen Wissenschaftler auf empfindliche Messinstrumente zurück, sogenannte Magnetometer. Ein einfaches, aber effektives Werkzeug ist das Pendelmagnetometer. Dieses kann selbst minimale magnetische Felder detektieren und somit Aufschluss über die meteoritische Natur eines Fundstücks geben. Selbst wenn ein Meteorit nicht stark genug ist, um einen Magneten spürbar anzuziehen, kann das Pendelmagnetometer eine subtile Abweichung feststellen, die auf die Anwesenheit magnetischer Minerale hinweist.
Fazit:
Nicht alle Meteoriten sind stark magnetisch. Während Eisenmeteoriten und einige Stein-Eisenmeteoriten eine deutliche Anziehungskraft aufweisen, sind viele Steinmeteoriten nur schwach oder gar nicht magnetisch. Die magnetischen Eigenschaften hängen primär von der Zusammensetzung des Meteoriten ab, insbesondere vom Anteil an metallischem Eisen und Magnetit. Die Verwendung von empfindlichen Messinstrumenten wie Magnetometern ist essentiell, um auch die schwächsten magnetischen Signale zu detektieren und die Identifizierung von potentiellen Meteoriten zu unterstützen.
Wichtiger Hinweis: Die Magnetanhaftung alleine ist kein sicheres Indiz für einen Meteoritenfund. Viele irdische Gesteine, insbesondere solche vulkanischen Ursprungs oder mit hohem Eisengehalt, können ebenfalls magnetisch sein. Eine umfassende Analyse durch Experten ist unerlässlich, um die Authentizität eines Meteoritenfundes zu bestätigen.
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