Wann geht der erste Stern auf?

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Der August schenkt uns lange, dunkle Nächte, ideal für Sternbeobachtungen. Nach Einbruch der Dunkelheit, etwa nach 22 Uhr, funkeln die ersten Sterne am sommerlichen Firmament und laden zu himmlischen Entdeckungsreisen ein. Ein faszinierendes Schauspiel der Natur.
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Wann geht der erste Stern auf? Ein Spiel aus Licht und Schatten

Der August, der Monat der Sternschnuppen und der lauen Sommerabende, lockt mit langen, dunklen Nächten, die den Blick in den unendlichen Sternenhimmel freigeben. Doch wann genau erstrahlt der erste funkelnde Punkt am Nachthimmel? Die Antwort ist weniger einfach, als man zunächst denkt, und hängt von mehreren Faktoren ab.

Es gibt keinen magischen Zeitpunkt, an dem plötzlich der erste Stern erscheint. Der Übergang von der Dämmerung zur Nacht ist fließend. Die Sonne sinkt unter den Horizont, doch ihr Licht streut sich noch in der Atmosphäre und überstrahlt die schwächeren Sterne. Erst wenn die sogenannte astronomische Dämmerung einsetzt – also wenn die Sonne 18 Grad unter dem Horizont steht – ist der Himmel ausreichend dunkel, um die ersten, hellsten Sterne zu erkennen.

Dieser Zeitpunkt variiert täglich und hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Tageszeit: Die genaue Uhrzeit des Sonnenuntergangs und damit auch des Beginns der astronomischen Dämmerung ist von Tag zu Tag unterschiedlich und abhängig von der geographischen Breite und dem Datum. Im August beispielsweise geht die Sonne im Norden Deutschlands später unter als im Süden.
  • Wetter: Bewölkung schluckt das Licht der Sterne und verzögert ihre Sichtbarkeit deutlich. Ein klarer Himmel hingegen bietet den optimalen Blick in den Nachthimmel.
  • Lichtverschmutzung: In Städten ist die Sichtbarkeit der Sterne durch künstliches Licht stark beeinträchtigt. Um die ersten Sterne zu sehen, muss man sich von den hell erleuchteten Gebieten entfernen und einen dunklen Ort aufsuchen. Je dunkler der Himmel, desto mehr Sterne werden sichtbar.
  • Helligkeit des Sterns: Es sind nicht alle Sterne gleich hell. Helle Sterne wie Sirius oder Arcturus sind bereits in der frühen Abenddämmerung zu erkennen, während schwächere Sterne erst später sichtbar werden, wenn der Himmel komplett dunkel ist.

Die Aussage, dass nach 22 Uhr die ersten Sterne sichtbar sind, ist daher nur eine grobe Annäherung und gilt nur unter idealen Bedingungen – also klarem Himmel, geringer Lichtverschmutzung und mittlerer geographischer Breite. In der Realität kann der Zeitpunkt variieren, manchmal erscheinen die ersten Sterne schon deutlich früher, manchmal erst später.

Statt nach einer genauen Uhrzeit zu suchen, sollte man sich lieber auf das Erlebnis konzentrieren: Die allmähliche Verdunkelung des Himmels, das langsame Auftauchen der ersten Sterne und das immer intensiver werdende Funkeln der unzähligen Himmelskörper – ein magisches Schauspiel, das jeden August aufs Neue fasziniert. Und vielleicht entdecken Sie ja sogar eine Sternschnuppe!