Warum flackern Sterne farbig?

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Sterne scheinen aufgrund der Lichtbrechung in der Erdatmosphäre zu flackern und zu funkeln. Dieser Effekt, Szintillation genannt, kann bei hellen Sternen sogar zu einem farbigen Tanzen führen. Die Atmosphäre wirkt dabei wie ein Prisma und verändert die Helligkeit und Farbe.
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Warum funkeln Sterne farbig?

Sterne scheinen oft zu funkeln und zu flackern, ein faszinierendes Schauspiel am Nachthimmel. Dieser Effekt, Szintillation genannt, rührt von der Erdatmosphäre her und ist keine Eigenschaft der Sterne selbst. Während der Lichtweg durch die unterschiedlich dichten Luftschichten wandert, wird das Sternenlicht gebrochen und gestreut. Dieser Prozess ist es, der den Sternen ihre scheinbar tanzende Bewegung und – in manchen Fällen – ihre bunte Farbenpracht verleiht.

Die Luft besteht aus unzähligen kleinen Teilchen, die das Sternenlicht unterschiedlich stark ablenken. Diese Variationen im Brechungswinkel führen zu kurzzeitigen Helligkeitsänderungen – dem bekannten Flackern. Die Helligkeit eines Sterns schwankt also nicht, weil er selbst wechselt, sondern weil die Lichtstrahlen auf dem Weg zu unserem Auge unterschiedlich gebrochen werden.

Zusätzlich zu den Helligkeitsschwankungen kann dieser Prozess auch zu Farbendarstellungen im Sternbild führen. Die Atmosphäre agiert dabei wie ein Prisma und zerlegt das Sternenlicht in seine verschiedenen Wellenlängen. Kurzwellige blaue und violette Komponenten werden stärker gestreut als langwellige rote und gelbe. Diese unterschiedliche Streuung sorgt dafür, dass der Stern scheinbar in verschiedenen Farben aufblitzt, z. B. von blau nach gelb oder rot. Die Intensität dieses Farbendesigns ist abhängig von der Stärke der atmosphärischen Turbulenzen. Je instabiler die Luftschichten, desto ausgeprägter ist das Farbflackern. In klaren Nächten mit ruhiger Atmosphäre ist das Farbspektrum eher subtil, während bei stärkerer Turbulenz ein auffälliges Farbenspiel auftreten kann.

Die Intensität und die Dynamik der Farbveränderungen sind stark vom Zustand der Atmosphäre und von der Höhe des Sterns über dem Horizont abhängig. Je niedriger der Stern steht, desto stärker ist die atmosphärische Beeinflussung, und somit desto ausgeprägter das Flackern und das Farbspektrum. Dies liegt daran, dass das Licht einen längeren Weg durch die Atmosphäre zurücklegen muss, was zu einer größeren Streuung und damit zu intensiveren Farbübergängen führt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das scheinbare Flackern und das manchmal präsente farbliche Tanzen von Sternen kein Hinweis auf Veränderungen am Stern selbst ist, sondern ein optischer Effekt, der durch die Lichtbrechung in der Erdatmosphäre hervorgerufen wird. Die Luft, durch die das Sternenlicht zu uns gelangt, agiert als natürliche Linse, die kurzfristig die scheinbare Farbe und Helligkeit verändert.