Warum ist Wasser eine reine Substanz?
Reines Wasser ist frei von Verunreinigungen und Schadstoffen und wird durch Umkehrosmose gefiltert. Als Osmosewasser spielt es eine entscheidende Rolle in unserem Körper, da es Reinigungs- und Spülfunktionen übernimmt.
Die Reinheit des Wassers: Mehr als nur H₂O?
Die Frage, ob Wasser eine reine Substanz ist, scheint auf den ersten Blick trivial. Schließlich lernen wir im Chemieunterricht, dass Wasser die chemische Formel H₂O trägt und somit aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht. Aber ist die Realität wirklich so einfach? Ist “reines Wasser” tatsächlich nur H₂O oder verbirgt sich mehr dahinter?
Im chemischen Sinne ist eine reine Substanz ein Stoff, der aus nur einer Art von Molekülen besteht. Sie hat eine konstante Zusammensetzung und eindeutige physikalische und chemische Eigenschaften, wie zum Beispiel einen spezifischen Schmelz- und Siedepunkt. Reines Wasser, also chemisch reines H₂O, erfüllt diese Definition.
Allerdings ist die Unterscheidung zwischen “chemisch reinem Wasser” und dem Wasser, das wir im Alltag als “reines Wasser” bezeichnen, entscheidend.
Chemisch reines Wasser: Eine Laborbedingung
Um chemisch reines Wasser zu erzeugen, sind aufwendige Verfahren notwendig, die alle anderen Stoffe entfernen. Dazu gehören:
- Destillation: Das Wasser wird erhitzt, der entstehende Dampf wird aufgefangen und kondensiert.
- Deionisierung: Mithilfe von Ionenaustauscherharzen werden alle gelösten Ionen entfernt.
- Umkehrosmose: Wasser wird durch eine halbdurchlässige Membran gepresst, die nur Wassermoleküle passieren lässt.
Das so gewonnene Wasser ist nahezu frei von allen anderen Stoffen und wird in Laboren, in der Medizin und in der Industrie verwendet. Es ist jedoch so reaktiv, dass es sogar Metalle angreifen kann.
Reines Wasser im Alltag: Eine Frage der Definition
Das Wasser, das wir im Alltag als “reines Wasser” bezeichnen, ist in der Regel nicht chemisch rein. Es handelt sich oft um:
- Trinkwasser: Dieses wird aus natürlichen Quellen gewonnen und aufbereitet, um es trinkbar zu machen. Es enthält zwar Verunreinigungen wie Mineralien, Salze und organische Stoffe, die aber in der Regel unbedenklich und teilweise sogar gesundheitsfördernd sind.
- Gefiltertes Wasser: Wasser, das durch verschiedene Filtertechnologien von unerwünschten Stoffen wie Chlor, Kalk und Schwermetallen befreit wurde.
- Osmosewasser: Wasser, das durch Umkehrosmose gefiltert wurde. Es ist reiner als normales Trinkwasser, aber in der Regel nicht chemisch rein.
Osmosewasser: Reinigungs- und Spülfunktionen im Körper
Osmosewasser, das durch Umkehrosmose gewonnen wird, findet zunehmend Verwendung im Haushalt und wird oft für seine gesundheitlichen Vorteile beworben. Da es einen geringeren Gehalt an gelösten Stoffen aufweist, wird ihm nachgesagt, eine bessere Reinigungs- und Spülfunktion im Körper zu haben. Es soll dabei helfen, Schadstoffe auszuscheiden und den Körper zu entgiften.
Obwohl die Vorteile von Osmosewasser für die Gesundheit umstritten sind, ist unbestritten, dass es durch seine Reinheit eine gute Grundlage für die Zubereitung von Babynahrung oder zum Kochen darstellt.
Fazit: Die Reinheit ist relativ
Die Frage, ob Wasser eine reine Substanz ist, lässt sich also nicht pauschal beantworten. Chemisch reines Wasser (H₂O) ist eine reine Substanz. Das Wasser, das wir im Alltag als “reines Wasser” bezeichnen, ist jedoch in der Regel eine Mischung aus Wasser und anderen Stoffen, wobei der Grad der Reinheit je nach Filterverfahren und Anwendungsbereich variiert.
Ob es sich um Trinkwasser, gefiltertes Wasser oder Osmosewasser handelt, die Bezeichnung “rein” bezieht sich in der Regel auf die Abwesenheit von schädlichen Verunreinigungen und nicht auf die absolute chemische Reinheit. Die Wahl des “reinen Wassers” hängt somit von den individuellen Bedürfnissen und Anforderungen ab.
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