Warum sieht man keine Sterne auf dem Mond?

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Die Abwesenheit von Sternen auf Mondfotos der NASA ist kein Fehler. Die Belichtungszeit ist auf die helle Mondoberfläche abgestimmt. Sterne sind viel lichtschwächer und daher nicht ausreichend belichtet, um auf den Bildern zu erscheinen. Es ist vergleichbar mit dem Fotografieren am Tag: Die Sonne überstrahlt die Sterne.

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Das fehlende Sternenlicht auf Mondfotos: Ein Rätsel der Belichtung?

Die Abwesenheit von Sternen auf vielen Fotos der Mondoberfläche, insbesondere den berühmten Bildern der Apollo-Missionen, hat immer wieder zu Spekulationen und Verschwörungstheorien geführt. Die Behauptung, dies sei ein Beweis für die Fälschung der Mondlandung, ist jedoch ein grundlegendes Missverständnis der Fotografie und der Lichtverhältnisse auf dem Mond. Die Antwort liegt nicht in einer Verschwörung, sondern in der Physik der Belichtung.

Stellen Sie sich vor, Sie versuchen, tagsüber ein Foto von einem Glühwürmchen aufzunehmen. Die überwältigende Helligkeit der Sonne überstrahlt das schwache Leuchten des Insekts – selbst mit einer modernen Kamera wird das Glühwürmchen kaum auf dem Bild zu sehen sein. Ähnlich verhält es sich mit Sternen auf dem Mond.

Die Mondoberfläche, besonders bei direkter Sonneneinstrahlung, ist extrem hell. Um Details der Mondoberfläche – Krater, Berge, die Feinstruktur des Regolits – auf den Fotos sichtbar zu machen, muss die Belichtungszeit der Kamera sehr kurz gehalten werden. Die Sensoren der Kameras sind auf die Helligkeit der Mondoberfläche optimiert. Sterne hingegen sind extrem lichtschwach, und ihre geringe Helligkeit reicht bei dieser kurzen Belichtungszeit nicht aus, um auf dem Film oder dem Sensor ein sichtbares Bild zu erzeugen. Sie werden schlichtweg unterbelichtet.

Man könnte argumentieren: Eine Langzeitbelichtung würde doch Sterne sichtbar machen? Richtig, aber eine solche Belichtungszeit würde die Mondoberfläche extrem überbelichten, wodurch sie weiß ausgebrannt und detaillos erscheinen würde. Das Ziel ist ja, die Mondoberfläche detailliert abzubilden, nicht die Sterne. Es ist ein Kompromiss: Entweder detailreiche Mondlandschaft oder sichtbare Sterne – beides gleichzeitig ist mit der damaligen Technologie nicht möglich gewesen.

Moderne Kameras mit größerer Lichtstärke und höherer ISO-Empfindlichkeit könnten theoretisch gleichzeitig sowohl die Mondoberfläche als auch Sterne abbilden. Doch selbst mit diesen modernen Technologien ist es eine Herausforderung, ein solches Bild zu erzeugen, da die Helligkeitsunterschiede enorm sind. Es bedarf einer speziellen Belichtungstechnik mit HDR (High Dynamic Range), um den großen Dynamikbereich zwischen der hellen Mondoberfläche und den schwachen Sternen korrekt darzustellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Fehlen von Sternen auf den Mondfotos ist kein Zeichen von Fälschung, sondern ein natürliches Ergebnis der Fotografie unter den extremen Lichtverhältnissen auf dem Mond. Es ist ein technisches Problem der Belichtung, kein Beweis für eine Verschwörung. Die fehlenden Sterne sind ein Beweis für die physikalische Realität, nicht für eine Fälschung.