Warum sieht man Sterne im Kreislauf?

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Niedriger Blutdruck kann zu Sehstörungen führen. Ein Mangel an sauerstoffreichem Blut im Gehirn beeinträchtigt die Netzhautfunktion. Dies äußert sich mitunter als flimmernde oder kreisförmig angeordnete Lichtpunkte im Gesichtsfeld, die fälschlicherweise als Sterne interpretiert werden können.

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Sterne vor den Augen: Wenn der Kreislauf flackert

Wer kennt das nicht? Man steht zu schnell auf, beugt sich rasch nach unten oder ist einfach nur erschöpft, und plötzlich tanzen kleine, helle Punkte vor den Augen. Oft werden diese Erscheinungen als „Sterne sehen“ beschrieben. Doch was steckt wirklich dahinter und warum kommt es gerade bei Kreislaufproblemen zu diesem Phänomen?

Tatsächlich hat das “Sterne sehen” in den seltensten Fällen etwas mit echten Sternen zu tun. Vielmehr ist es ein Symptom dafür, dass das Gehirn, insbesondere die Netzhaut im Auge, kurzzeitig nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Der häufigste Auslöser hierfür ist ein niedriger Blutdruck, auch Hypotonie genannt.

Der Zusammenhang zwischen Kreislauf, Blutdruck und Sehkraft

Unser Kreislauf ist ein komplexes System, das dafür sorgt, dass alle Organe und Gewebe mit ausreichend Blut und somit Sauerstoff versorgt werden. Wenn der Blutdruck sinkt, beispielsweise durch schnelles Aufstehen, wird weniger Blut zum Gehirn transportiert. Die Netzhaut, als lichtempfindliche Schicht im Auge, ist besonders anfällig für Sauerstoffmangel.

Wie Sauerstoffmangel die Wahrnehmung verändert

Der Sauerstoffmangel in der Netzhaut führt zu einer Beeinträchtigung ihrer Funktion. Die Nervenzellen in der Netzhaut, die normalerweise Lichtimpulse in elektrische Signale umwandeln und an das Gehirn weiterleiten, geraten quasi “aus dem Takt”. Es entstehen fehlerhafte Signale, die vom Gehirn als flimmernde, helle Punkte, Kreise oder andere geometrische Formen interpretiert werden. Diese Wahrnehmungen sind rein subjektiv und existieren nicht in der Realität.

Warum gerade “Sterne”?

Die Bezeichnung “Sterne sehen” ist wahrscheinlich eine bildhafte Umschreibung der flimmernden, punktförmigen Lichteffekte. Es ist eine intuitive Beschreibung, die die Wahrnehmung gut wiedergibt. Die kleinen, hellen Punkte erinnern eben an Sterne, die in der Ferne funkeln.

Weitere Ursachen für das “Sterne sehen”

Neben niedrigem Blutdruck können auch andere Faktoren zu einer kurzzeitigen Unterversorgung des Gehirns und der Netzhaut führen und somit das “Sterne sehen” auslösen:

  • Dehydration: Flüssigkeitsmangel kann das Blutvolumen reduzieren und den Blutdruck senken.
  • Überanstrengung und Stress: Körperlicher und psychischer Stress können den Kreislauf belasten.
  • Langes Stehen: Durch die Schwerkraft kann sich das Blut in den Beinen ansammeln und weniger Blut zum Gehirn transportiert werden.
  • Bestimmte Medikamente: Einige Medikamente können als Nebenwirkung den Blutdruck senken.
  • Anämie: Eisenmangel kann zu einer geringeren Sauerstofftransportkapazität des Blutes führen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Gelegentliches “Sterne sehen” nach schnellem Aufstehen ist meist harmlos. Treten die Symptome jedoch häufig auf, dauern länger an, sind von weiteren Beschwerden wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Ohrensausen begleitet oder treten ohne erkennbaren Auslöser auf, sollte ein Arzt konsultiert werden. Der Arzt kann die Ursache abklären und gegebenenfalls eine Behandlung einleiten.

Fazit

Das “Sterne sehen” bei Kreislaufproblemen ist ein Zeichen dafür, dass das Gehirn, insbesondere die Netzhaut, kurzzeitig nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Meist ist ein niedriger Blutdruck die Ursache. Während gelegentliches Auftreten in der Regel harmlos ist, sollte man bei häufigen oder starken Symptomen einen Arzt aufsuchen, um die Ursache abzuklären und behandeln zu lassen. So kann man sicherstellen, dass die “Sterne” nur eine vorübergehende Erscheinung bleiben und nicht auf ein ernsteres gesundheitliches Problem hindeuten.