Welche Tiere können am tiefsten tauchen?

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Cuvier-Schnabelwale bestechen durch ihre außergewöhnliche Tauchfähigkeit. Ihre rekordverdächtigen Abtauchen bis zu fast 3000 Metern Tiefe und die bemerkenswerte Dauer von beinahe vier Stunden unter Wasser übertreffen alle anderen Meeressäugetiere. Diese beeindruckenden Leistungen zeugen von einer einzigartigen physiologischen Anpassung.
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Welche Tiere können am tiefsten tauchen?

Im Reich der Tiere gibt es bemerkenswerte Geschöpfe, die mit ihrer außergewöhnlichen Fähigkeit, in die Tiefen des Ozeans abzutauchen, beeindrucken. Unter ihnen stechen eine bestimmte Walart und ein winziges Wirbelloses besonders hervor.

Cuvier-Schnabelwale: Unübertroffene Tauchkünstler

Cuvier-Schnabelwale (Ziphius cavirostris) sind faszinierende Meeressäugetiere, die für ihre beeindruckenden Tauchfähigkeiten bekannt sind. Im Jahr 2014 wurde ein weiblicher Cuvier-Schnabelwal vor den Küsten Kaliforniens dokumentiert, der bis zu einer Tiefe von 2.992 Metern abtauchte und dort beachtliche 3 Stunden und 42 Minuten verbrachte.

Diese bemerkenswerten Abgründe und langen Tauchzeiten übertreffen die aller anderen Meeressäuger. Die physiologischen Anpassungen, die diese Wale für solche Leistungen benötigen, sind außergewöhnlich. Zu diesen Anpassungen gehören:

  • Schrumpfende Organe: Um den immensen Druck in diesen Tiefen zu bewältigen, schrumpft die Milz und die Lunge der Wale beim Abtauchen vorübergehend, um Blut und Sauerstoff zu sparen.
  • Hohe Myoglobinwerte: Myoglobin ist ein Protein, das Sauerstoff im Muskelgewebe speichert. Cuvier-Schnabelwale haben eine extrem hohe Konzentration an Myoglobin, die es ihnen ermöglicht, ihre Muskeln auch in großen Tiefen mit Sauerstoff zu versorgen.
  • Brachyodonte Zähne: Die Zähne der Wale sind stumpf und abgeflacht, was darauf hindeutet, dass sie sich nicht von Beutetieren ernähren, die in großen Tiefen leben. Stattdessen ernähren sie sich wahrscheinlich von Tintenfischen und anderen pelagischen Arten, die sich in mittleren Tiefen aufhalten.

Mariana-Graben-Schnecke: Die königliche Tiefseebewohnerin

Während Cuvier-Schnabelwale in ihrer Tiefe bemerkenswert sind, gibt es tatsächlich ein winziges Wirbelloses, das sie übertrifft: die Mariana-Graben-Schnecke (Chrysomallon squamiferum). Diese winzige Schnecke wurde im Jahr 2010 in der Challengertiefsee des Marianengrabens in einer Tiefe von 10.898 Metern entdeckt.

Die Mariana-Graben-Schnecke besitzt einzigartige Anpassungen, die ihr das Überleben in diesem extremem Lebensraum ermöglichen:

  • Niedriger Stoffwechsel: Die Schnecke hat einen unglaublich niedrigen Stoffwechsel, der es ihr ermöglicht, mit sehr geringen Energiemengen auszukommen.
  • Eiserne Hülle: Das Gehäuse der Schnecke besteht aus einem eisenreichen Mineral, das ihm außergewöhnliche Festigkeit verleiht, um dem immensen Druck in diesen Tiefen standzuhalten.
  • Chemosynthetische Ernährung: Die Schnecke ernährt sich von chemischen Verbindungen, die aus hydrothermalen Quellen am Meeresboden austreten, indem sie Bakterien nutzt, die diese Verbindungen verstoffwechseln.

Die aussergewöhnlichen Tauchfähigkeiten von Cuvier-Schnabelwalen und der Mariana-Graben-Schnecke sind Zeugnis der erstaunlichen Anpassungsfähigkeit des Lebens. Diese Tiere haben sich an die extremen Bedingungen der Tiefsee angepasst und bieten wertvolle Einblicke in die Grenzen des Lebens auf der Erde.