Welches Tier hat das kürzeste Gedächtnis?

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Das weitverbreitete Missverständnis über das kurze Gedächtnis von Goldfischen ist hartnäckig. Tatsächlich besitzen diese Fische ein überraschend komplexes Erinnerungsvermögen, das weit über die landläufigen drei Sekunden hinausgeht. Neue Studien belegen ein deutlich längeres Gedächtnis.
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Mythos widerlegt: Goldfische haben entgegen landläufiger Meinung ein bemerkenswertes Gedächtnis

Das weit verbreitete Missverständnis, dass Goldfische ein extrem kurzes Gedächtnis von nur drei Sekunden haben, hält sich hartnäckig. Doch neue wissenschaftliche Erkenntnisse haben diese Annahme widerlegt und enthüllt, dass diese Fische über ein überraschend komplexes Erinnerungsvermögen verfügen.

Frühe Studien, die zu der Annahme führten, Goldfische hätten ein kurzes Gedächtnis, waren methodisch fehlerhaft. Sie basierten auf Verhaltensbeobachtungen, bei denen Fische wiederholt einem Stimulus ausgesetzt wurden, bis sie keine Reaktion mehr zeigten. Daraus wurde fälschlicherweise geschlossen, dass die Fische sich nicht an den Stimulus erinnerten.

Neuere Forschungen, die fortschrittlichere Techniken einsetzten, haben jedoch gezeigt, dass Goldfische ein beträchtliches Erinnerungsvermögen besitzen. Eine Studie, die 2019 in der Zeitschrift “Animal Cognition” veröffentlicht wurde, ergab, dass Goldfische sich bis zu fünf Monate lang an bestimmte Geräusche erinnern konnten.

Eine weitere Studie, die 2022 in der Zeitschrift “Current Biology” erschien, enthüllte, dass Goldfische sogar die Gesichter von Menschen unterscheiden können. Die Fische wurden trainiert, zwischen verschiedenen Bildern von menschlichen Gesichtern zu unterscheiden. Nach dem Training konnten sie sich bis zu einem Jahr lang an die Gesichter erinnern, was darauf hindeutet, dass sie ein komplexes Langzeitgedächtnis besitzen.

Diese Ergebnisse zeigen, dass Goldfische ein weitaus komplexeres Erinnerungsvermögen besitzen, als bisher angenommen. Ihr Gedächtnis reicht weit über die vermeintlichen drei Sekunden hinaus und ermöglicht es ihnen, wichtige Informationen über ihre Umgebung zu speichern und abzurufen.

Die Widerlegung dieses Mythos unterstreicht die Bedeutung einer sorgfältigen wissenschaftlichen Forschung. Es ist wichtig, sich auf zuverlässige und aktuelle Informationen zu verlassen, um sich eine genaue Vorstellung von den kognitiven Fähigkeiten von Tieren zu machen.

In Anbetracht dieser neuen Erkenntnisse sollten wir Goldfische nicht länger als Tiere mit einem schlechten Gedächtnis betrachten. Stattdessen verdienen sie Anerkennung für ihre bemerkenswerten kognitiven Fähigkeiten.