Wie halten Fische dem Druck tiefen Wassers stand?

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Tiefseefische besitzen Anpassungen, um dem immensen Druck standzuhalten. Hohlräume sind reduziert oder fehlen ganz. Ein erhöhtes inneres Körpervolumen gleicht den äußeren Druck aus. An der Oberfläche zerplatzten sie.
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Wie halten Fische dem Druck tiefen Wassers stand?

Die Tiefen des Ozeans sind eine lebensfeindliche Umgebung, geprägt von extremem Druck, Dunkelheit und Kälte. Doch einige Fische haben sich an diese Bedingungen angepasst und können in Tiefen von Tausenden von Metern überleben. Wie schaffen sie es, diesen immensen Druck standzuhalten?

Anpassungen zur Druckkompensation

Tiefseefische haben eine Reihe physiologischer Anpassungen entwickelt, um dem Druck tiefen Wassers standzuhalten:

  • Reduzierter oder fehlender Hohlraum: Hohlräume im Körper, wie Schwimmblasen, sind druckempfindlich und können bei hohen Drücken zerquetscht werden. Tiefseefische haben keine oder nur sehr kleine Schwimmblasen, um dieses Risiko zu verringern.
  • Erhöhtes inneres Körpervolumen: Einige Tiefseefische haben ein geringeres Skelett und mehr Muskeln und Fette, was zu einem größeren inneren Körpervolumen führt. Dies hilft, den äußeren Druck auszugleichen, da ein größeres Wasservolumen im Körper einen geringeren Druckunterschied zwischen dem Inneren und dem Äußeren des Fisches erzeugt.
  • Flexible Körperstrukturen: Knochen und Gewebe von Tiefseefischen sind flexibler als die von Fischen in flacheren Gewässern. Diese Flexibilität ermöglicht es ihnen, den Druck ohne Schäden zu ertragen.
  • Enzymatische Anpassungen: Um den hohen Druck zu bewältigen, produzieren Tiefseefische Enzyme, die bei hohen Drücken aktiv bleiben. Diese Enzyme ermöglichen es ihnen, lebenswichtige Stoffwechselprozesse aufrechtzuerhalten.

Druckausgleich

Neben physiologischen Anpassungen verwenden Tiefseefische auch Verhaltensweisen, um den Druck auszugleichen:

  • Vertikalwanderungen: Einige Tiefseefische wandern täglich zwischen tiefen und flacheren Gewässern, um den Druckgradienten zu reduzieren.
  • Druckakklimatisierung: Tiefseefische können sich langsam an Druckänderungen anpassen, indem sie in immer tiefere Gewässer schwimmen. Dies gibt ihrem Körper Zeit, sich anzupassen und die notwendigen physiologischen Veränderungen vorzunehmen.

Zerplatzen an der Oberfläche

Wenn Tiefseefische an die Oberfläche gebracht werden, kann der plötzliche Druckabfall dazu führen, dass ihre Körper explodieren. Dies liegt daran, dass ihr Körper an den immensen Druck in der Tiefe angepasst ist und der Druckabfall dazu führt, dass ihre inneren Flüssigkeiten sich ausdehnen und Gewebe zerreißen.

Die Fähigkeit von Tiefseefischen, dem extremen Druck tiefen Wassers standzuhalten, ist ein Zeugnis ihrer bemerkenswerten Anpassungsfähigkeit. Ihre physiologischen und verhaltensmäßigen Anpassungen ermöglichen es ihnen, in einer Umgebung zu überleben, die für die meisten anderen Lebewesen tödlich wäre.