Wie schnell kann man auf der Erde fallen?
Der freie Fall auf der Erde ist nicht konstant. Die Beschleunigung nimmt ab, bis die Fallgeschwindigkeit (etwa 55 m/s) erreicht ist, bei der der Luftwiderstand die Erdanziehungskraft ausgleicht. Der Fallschirmspringer erreicht dann eine konstante Geschwindigkeit.
Wie schnell kann man auf der Erde fallen? – Ein Mythos räumt auf
Der freie Fall ist ein faszinierendes Phänomen, das uns immer wieder in seinen Bann zieht. Ob beim Bungee-Jumping, beim Fallschirmspringen oder einfach nur beim Herunterfallen eines Gegenstands – die Frage nach der Geschwindigkeit, die dabei erreicht werden kann, ist allgegenwärtig. Die gängige Annahme, dass man im freien Fall immer schneller wird, bis man mit der Erde kollidiert, ist jedoch ein Mythos.
Die Geschwindigkeit, die man im freien Fall erreichen kann, ist nicht konstant, sondern wird durch die Erdanziehungskraft und den Luftwiderstand beeinflusst.
Zunächst einmal gilt: Die Erdanziehungskraft beschleunigt uns nach unten. Ohne Luftwiderstand würden wir mit immer größerer Geschwindigkeit auf die Erde zurasen. Die Beschleunigung beträgt dabei etwa 9,81 m/s², was bedeutet, dass unsere Geschwindigkeit um 9,81 Meter pro Sekunde in jeder Sekunde zunimmt.
Doch der Luftwiderstand bremst uns ab. Je schneller wir fallen, desto größer wird der Luftwiderstand. Dieser Widerstand entsteht durch die Reibung zwischen unserer Körperfläche und der Luft. Irgendwann wird der Luftwiderstand so groß, dass er die Erdanziehungskraft ausgleicht. An diesem Punkt erreicht der fallende Körper seine maximale Geschwindigkeit, auch Terminalgeschwindigkeit genannt.
Die Terminalgeschwindigkeit hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter:
- Gewicht und Körperform: Ein schwererer und aerodynamischerer Körper hat eine höhere Terminalgeschwindigkeit.
- Körperhaltung: Ein fallender Mensch kann seine Terminalgeschwindigkeit beeinflussen, indem er seine Körperhaltung ändert.
- Luftdichte: Die Terminalgeschwindigkeit ist in dünnerer Luft höher.
Für einen durchschnittlichen Menschen in Bauchlage liegt die Terminalgeschwindigkeit bei etwa 55 m/s (ca. 200 km/h). Für einen Fallschirmspringer, der mit ausgebreiteten Armen und Beinen fällt, ist die Terminalgeschwindigkeit deutlich geringer, etwa 50 m/s.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Terminalgeschwindigkeit nicht die Geschwindigkeit ist, die wir erreichen, wenn wir auf die Erde fallen. Diese Geschwindigkeit hängt vom Zeitpunkt des Aufpralls ab und kann deutlich höher sein als die Terminalgeschwindigkeit.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Geschwindigkeit im freien Fall nicht unendlich groß wird, sondern von der Erdanziehungskraft und dem Luftwiderstand beeinflusst wird. Die maximale Geschwindigkeit, die ein Mensch im freien Fall erreichen kann, liegt bei etwa 55 m/s.
Die Frage, wie schnell man tatsächlich auf die Erde fällt, ist also komplexer, als es auf den ersten Blick erscheint.
#Erdanziehung#Fallgeschwindigkeit#SchwerkraftKommentar zur Antwort:
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