Bis wann kann man spätestens Kartoffeln Pflanzen?

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Die Pflanzzeit für Spätkartoffeln erstreckt sich idealerweise bis Ende Mai. Besondere Sorten, beispielsweise die Sarpo Una, ermöglichen jedoch eine deutlich spätere Aussaat, sogar im Sommer nach der Frühkartoffelernte. Dies eröffnet zusätzliche Möglichkeiten für den Kartoffelanbau.
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Spätkartoffeln pflanzen: Wann ist der letzte mögliche Zeitpunkt?

Die Frage nach dem optimalen Pflanzzeitpunkt für Kartoffeln ist komplex und hängt stark von der gewählten Kartoffelsorte und den klimatischen Bedingungen ab. Während für Frühkartoffeln ein frühes Pflanzen im März/April entscheidend ist, bietet sich für Spätkartoffeln ein größerer Zeitrahmen. Die gängige Empfehlung besagt, dass die Pflanzung idealerweise bis Ende Mai abgeschlossen sein sollte. Doch diese Angabe ist nur eine Richtlinie.

Die Aussage „Ende Mai“ bezieht sich auf die Mehrheit der gängigen Spätkartoffelsorten. Diese Sorten benötigen ausreichend Zeit zum Keimen, Wachsen und zur Knollenbildung, bevor die ersten Herbstfröste einsetzen. Ein späteres Pflanzen erhöht das Risiko einer unzureichenden Reife und damit einer geringeren Erntemenge und -qualität. Die Knollen bleiben kleiner und sind möglicherweise weniger lagerfähig.

Es gibt jedoch Ausnahmen von dieser Regel. Besondere, spät reifende Sorten wie die erwähnte ‘Sarpo Una’ zeichnen sich durch eine höhere Toleranz gegenüber späteren Pflanzterminen aus. Diese Sorten können – unter günstigen Bedingungen – sogar im Sommer nach der Ernte von Frühkartoffeln gepflanzt werden. Das bedeutet eine deutliche Verlängerung der möglichen Pflanzzeit. Wichtig ist hier jedoch, dass ausreichend warme, sonnenreiche Tage für die Knollenentwicklung zur Verfügung stehen. Eine späte Pflanzung im Juli oder August ist nur in Regionen mit langen, warmen Sommern und milden Herbstmonaten sinnvoll.

Faktoren, die den letzten Pflanztermin beeinflussen:

  • Klimazone: In wärmeren Regionen mit milden Herbstmonaten ist der Spielraum für spätere Pflanzungen größer als in kühleren Gebieten.
  • Sorteneigenschaften: Die Reifezeit der jeweiligen Kartoffelsorte ist entscheidend. Informieren Sie sich vor dem Kauf über die spezifischen Angaben des Saatgutlieferanten.
  • Bodentemperatur: Der Boden sollte eine gewisse Mindesttemperatur erreicht haben, damit die Kartoffeln keimen können. Eine zu niedrige Bodentemperatur führt zu verzögertem Wachstum und einer schlechten Ernte.
  • Tageslänge: Die Tageslänge beeinflusst das Wachstum der Kartoffelpflanzen. Kürzere Tage im Spätsommer können die Knollenbildung behindern.

Fazit: Während Ende Mai als grobe Richtlinie für die Pflanzung von Spätkartoffeln gilt, eröffnet die Auswahl spezieller, spät reifer Sorten die Möglichkeit, auch später zu pflanzen. Ein sorgfältiges Abwägen der regionalen klimatischen Bedingungen, der Sorteneigenschaften und der Bodentemperatur ist jedoch unerlässlich, um eine erfolgreiche Ernte zu gewährleisten. Informieren Sie sich daher idealerweise vor der Pflanzung gezielt über die von Ihnen gewählte Kartoffelsorte und die regionalen Wettervorhersagen.