Kann man Kartoffeln aus dem Supermarkt als Pflanzkartoffeln verwenden?

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Supermarktkartoffeln bergen ein hohes Risiko für Krankheiten und Schädlinge im Garten. Ihre unbekannte Herkunft und Behandlung erschwert eine gesunde Ernte. Daher empfiehlt sich für den Anbau ausschließlich zertifiziertes Saatgut. Gesundes Wachstum beginnt mit der richtigen Kartoffel.

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Supermarktkartoffeln als Pflanzkartoffeln: Ein Risiko für den Garten?

Der Frühling lockt – und mit ihm der Wunsch nach eigenem, knackigem Kartoffelglück im heimischen Garten. Die einfachste Quelle für Kartoffelsetzlinge scheint der nächste Supermarkt zu sein. Aber ist das wirklich eine gute Idee? Die kurze Antwort lautet: Nein, in der Regel nicht. Während es verlockend ist, die bereits vorhandenen Kartoffeln zu verwenden, bergen Supermarktkartoffeln ein erhebliches Risiko für den Erfolg Ihrer Kartoffelernte.

Der Schein trügt: Die Kartoffeln im Supermarktregal sind für den Verzehr optimiert, nicht für den Anbau. Ihre Herkunft ist oft unbekannt, und sie wurden möglicherweise mit Behandlungsmethoden versehen, die ihr Wachstum als Pflanzkartoffeln beeinträchtigen können. Dies betrifft insbesondere:

  • Krankheiten: Supermarktkartoffeln können latente Viren oder Pilzerkrankungen wie Kraut- und Knollenfäule beherbergen. Diese Krankheiten können sich unbemerkt in der Knolle befinden und sich im Garten schnell ausbreiten, die gesamte Ernte gefährden und eventuell auch benachbarte Pflanzen befallen. Ein Befall ist oft erst sichtbar, wenn es zu spät für effektive Gegenmaßnahmen ist.

  • Schädlinge: Ähnlich wie bei Krankheiten können sich Schädlinge wie Kartoffelkäferlarven oder Nematoden unbemerkt in den Knollen befinden und sich im Garten explosionsartig vermehren. Dies führt zu erheblichen Ernteverlusten und kann den Anbau zukünftiger Kartoffelpflanzen auf dem gleichen Beet erschweren.

  • Behandlung mit Spritzmitteln: Supermarktkartoffeln werden oft mit Spritzmitteln behandelt, um ihre Haltbarkeit zu verlängern und das Aussehen zu verbessern. Diese Behandlungen können das Keimen der Kartoffeln hemmen oder sogar verhindern. Im schlimmsten Fall sind die Spritzmittel auch für den Konsum der später gewachsenen Kartoffeln nicht unbedenklich.

  • Sortenreinheit: Man weiß nicht, um welche Kartoffelsorte es sich handelt. Die Ernteergebnisse sind daher ungewiss und können von den Erträgen zertifizierter Pflanzkartoffeln deutlich abweichen.

Die Alternative: Zertifiziertes Saatgut

Um eine gesunde und ertragreiche Kartoffelernte zu gewährleisten, empfiehlt sich der Kauf von zertifiziertem Saatgut bei spezialisierten Gärtnereien oder Saatguthändlern. Dieses Saatgut wird auf Krankheiten und Schädlinge geprüft und stammt aus kontrolliertem Anbau. Die Investition in zertifizierte Pflanzkartoffeln ist eine sinnvolle Vorsorgemaßnahme, die langfristig gesehen sowohl Zeit als auch Ärger spart. Sie erhalten nicht nur eine höhere Ernte, sondern auch gesündere und schmackhaftere Kartoffeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Während die Verwendung von Supermarktkartoffeln als Pflanzkartoffeln verlockend erscheint, birgt sie ein unnötig hohes Risiko für Ihre Kartoffelernte. Die Investition in zertifiziertes Saatgut ist die bessere und sicherere Wahl für ein erfolgreiches Kartoffeljahr. Gesundes Wachstum beginnt mit der richtigen Kartoffel – und das ist eben keine aus dem Supermarkt.