Wie viel Toleranz bei 130 km/h?

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Eine Geschwindigkeitsmessung von 130 km/h unterliegt einem Toleranzabzug von 3%. Dies resultiert in einer korrigierten Geschwindigkeit von etwa 126 km/h. Eine Überschreitung der erlaubten Geschwindigkeit ist somit gegeben und zieht entsprechende Konsequenzen nach sich.

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130 km/h: Toleranz, Bußgeld und Konsequenzen – Ein genauer Blick auf die Geschwindigkeitsmessung

Die Geschwindigkeitsbegrenzung von 130 km/h auf deutschen Autobahnen ist ein oft diskutiertes Thema. Doch wie viel Spielraum hat man tatsächlich? Die einfache Antwort: Weniger als man vielleicht denkt. Der weitverbreitete Glaube an eine großzügige Toleranzgrenze täuscht oft über die tatsächlichen Konsequenzen einer Geschwindigkeitsüberschreitung hinweg.

Die oft zitierte Toleranz von 3% bei Geschwindigkeitsmessungen ist zwar grundsätzlich korrekt, greift aber in der Praxis differenzierter. Diese 3% beziehen sich auf die vom Messgerät ermittelte Geschwindigkeit, nicht auf die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Bei einer Messung von 130 km/h bedeutet dies einen Abzug von 3,9 km/h (130 km/h x 0,03 ≈ 3,9 km/h). Die korrigierte Geschwindigkeit liegt somit bei ca. 126,1 km/h. Eine Überschreitung der erlaubten Geschwindigkeit ist damit bereits gegeben.

Die entscheidende Frage ist jedoch: Welche Konsequenzen drohen bei einer solchen Überschreitung? Die Höhe des Bußgelds richtet sich nach der tatsächlich überschrittenen Geschwindigkeit und ist nicht allein von den 3% abhängig. Im vorliegenden Fall von ca. 126,1 km/h auf einer Autobahn mit 130 km/h Begrenzung fällt die Überschreitung zwar noch in den unteren Bereich, dennoch wird ein Bußgeld fällig. Die Höhe kann je nach Bundesland leicht variieren, liegt aber im Bereich von 20 bis 30 Euro. Zusätzlich drohen ein Punkt im Flensburger Fahreignungsregister (FAER) und eine Anhebung des Versicherungstarifs.

Wichtige Aspekte, die oft übersehen werden:

  • Messfehler: Neben der systematischen Toleranz können auch Messfehler auftreten. Diese sind jedoch in der Regel deutlich geringer als die 3% Toleranz und werden bei der Auswertung berücksichtigt.
  • Geräteprüfung: Die verwendeten Messgeräte unterliegen regelmäßigen Prüfungen, um deren Genauigkeit zu gewährleisten.
  • Individuelle Faktoren: Faktoren wie die Steigung der Fahrbahn oder der Zustand der Reifen können die Messergebnisse minimal beeinflussen. Diese Einflüsse sind jedoch meist vernachlässigbar.
  • Zusätzliche Verstöße: Eine Geschwindigkeitsüberschreitung wird oft mit anderen Verstößen kombiniert, z.B. zu geringem Sicherheitsabstand. Dies führt zu höheren Bußgeldern und Punkten im FAER.

Fazit: Die 3%-Toleranz bei Geschwindigkeitsmessungen sollte nicht als Freibrief für leichtes Überfahren der Geschwindigkeitsbegrenzung interpretiert werden. Bereits eine geringe Überschreitung führt zu Konsequenzen. Vorsichtiges und angepasstes Fahren ist der beste Weg, um Bußgelder und Punkte im FAER zu vermeiden. Eine genaue Kenntnis der geltenden Verkehrsregeln und ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Fahrzeug sind unerlässlich.