Welche Bank bietet die höchste Einlagensicherung?

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Die Einlagensicherung in Deutschland bietet Schutz für Kundeneinlagen bei Banken. Die gesetzliche Einlagensicherung beträgt 100.000 Euro pro Kunde und wird durch den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (EdB) und des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BdB) gewährleistet.

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Die höchste Einlagensicherung in Deutschland: Ein Mythos?

Die Frage nach der Bank mit der “höchsten” Einlagensicherung in Deutschland ist irreführend. Es gibt keine Bank, die über die gesetzliche Sicherung hinaus einen individuellen, höheren Schutz für Einlagen bietet. Die gesetzliche Einlagensicherung bildet die Grundlage des Schutzes und gilt – mit wenigen Ausnahmen – für alle Institute, die Mitglied im Einlagensicherungsfonds sind.

Der oft geäußerte Wunsch nach einer “höheren” Einlagensicherung basiert auf einem Missverständnis. Die gesetzliche Absicherung von 100.000 Euro pro Kunde und Bank (nicht pro Bankengruppe!) ist ein pauschaler Betrag, der für alle Einlagen gilt, egal ob Sparkonto, Girokonto oder Festgeld. Es gibt keine Banken, die diesen Betrag übersteigen. Angebote, die eine höhere Sicherung suggerieren, basieren meist auf Marketingstrategien und sind im Detail zu prüfen. Ein solcher Schutz kann z.B. durch zusätzliche Versicherungen gewährleistet sein, ist aber kein Bestandteil der gesetzlichen Einlagensicherung. Diese zusätzliche Absicherung ist meist kostenpflichtig und deckt nur bestimmte Risiken ab, während die gesetzliche Einlagensicherung einen Basisschutz bietet.

Die entscheidenden Faktoren:

  • Mitgliedschaft im Einlagensicherungsfonds: Achten Sie darauf, dass Ihre Bank Mitglied in einem der beiden maßgeblichen Einlagensicherungsfonds ist: dem Entschädigungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB) oder dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (EdB). Eine Mitgliedschaft ist meist auf der Webseite der jeweiligen Bank einsehbar. Nicht-Mitglieder bieten keinen Schutz durch den gesetzlichen Fonds.

  • Gesamtbetrag der Einlagen: Bei mehreren Konten bei derselben Bank addieren sich die Einlagen nicht. Pro Kunde und Bank besteht eine Deckungsgrenze von 100.000 Euro. Um höhere Beträge abzusichern, ist eine Verteilung auf verschiedene Banken notwendig.

  • Vertrauen in die Bankstabilität: Während die Einlagensicherung einen wichtigen Schutz darstellt, sollte die Wahl der Bank auch auf deren allgemeine Finanzstabilität basieren. Eine gründliche Recherche der Bonität und des Geschäftsmodells der Bank ist empfehlenswert.

Fazit:

Die Suche nach der Bank mit der “höchsten” Einlagensicherung ist sinnlos. Konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Wahl einer stabilen Bank, die Mitglied in einem anerkannten Einlagensicherungsfonds ist und Ihre Bedürfnisse erfüllt. Bei größeren Vermögen ist eine strategische Verteilung der Einlagen auf mehrere Banken unerlässlich, um das Risiko eines Verlustes zu minimieren. Zusätzliche, private Versicherungslösungen können einen ergänzenden Schutz bieten, ersetzen aber nicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen Bankenauswahl.