Warum sind Tag und Nacht am Äquator immer gleich lang?

Warum sind Tag und Nacht am Äquator immer gleich lang?

Die gleich lange Dauer von Tag und Nacht am Äquator ist ein Phänomen, das sich aus der Art und Weise ergibt, wie die Erde um die Sonne kreist und sich selbst dreht. Es ist kein Zufall, sondern eine direkte Konsequenz der Erdachsneigung und der Erdbahn.

Der entscheidende Faktor ist die senkrechte Sonneneinstrahlung an den Tagundnachtgleichen. An diesen beiden Tagen im Jahr (ca. 20. März und 23. September) steht die Sonne direkt senkrecht über dem Äquator. Das bedeutet, dass die Sonnenstrahlen dort nahezu senkrecht auf die Erdoberfläche treffen. Die Sonne beleuchtet dann gleichmäßig die gesamte Erdkugel, egal welchen Breitengrad man betrachtet.

Im Gegensatz dazu ist die Sonneneinstrahlung an den Polen und in mittleren Breitengraden während des Jahres sehr unterschiedlich. Die Erdachse ist um 23,5 Grad geneigt. Diese Neigung ist der Schlüssel zum Verständnis von Jahreszeiten. Während sich die Erde um die Sonne bewegt, ändert sich der Winkel, unter dem die Sonnenstrahlen auf die verschiedenen Breitengrade treffen.

An den Polen ist die Sonneneinstrahlung über Monate hinweg entweder minimal oder gar nicht vorhanden, wodurch die extremen Tages- und Nachtzeiten zustande kommen. An den mittleren Breitengraden führt die schräge Sonneneinstrahlung dazu, dass die Tageslänge von Sommer zu Winter variiert.

An den Tagundnachtgleichen hingegen, wenn die Erde keine Neigung zur Sonne zeigt, trifft die Sonne immer senkrecht auf den Äquator, was eine gleich lange Dauer von Tag und Nacht an diesem Ort zur Folge hat. Dies gilt nicht nur an den Äquinoktien, sondern im Wesentlichen das ganze Jahr über, da die Sonnenhöhe am Äquator über das gesamte Jahr hinweg weniger stark variiert. Der Unterschied zwischen Tag und Nacht ist dort stets minimal.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die konstante, senkrechte Sonneneinstrahlung am Äquator macht die Tagundnachtgleiche immer gleich lang. Die Erdachsneigung, die für die Jahreszeiten verantwortlich ist, hat am Äquator keinen nennenswerten Einfluss auf die Tageslänge.