Was entsteht, wenn eine Base wie Natriumhydroxid (Lauge) in Wasser gegeben wird?
Die Verwandlung von Natriumhydroxid: Von Feststoff zur starken Lauge
Natriumhydroxid (NaOH), auch bekannt als Ätznatron oder Natronlauge, ist eine starke Base, die in fester Form als weißer, hygroskopischer Feststoff vorliegt. Bringt man diesen Feststoff mit Wasser in Kontakt, ereignet sich eine exotherme Reaktion – das heißt, Wärme wird frei – und es entsteht eine wässrige Lösung mit stark alkalischen Eigenschaften. Doch was genau passiert auf molekularer Ebene?
Die Schlüsselreaktion ist die vollständige Dissoziation des Natriumhydroxids in Wasser. Das bedeutet, dass jedes NaOH-Molekül vollständig in seine Ionen zerfällt: ein positiv geladenes Natriumion (Na⁺) und ein negativ geladenes Hydroxidion (OH⁻). Diese Reaktion lässt sich wie folgt darstellen:
NaOH(s) → Na⁺(aq) + OH⁻(aq)
Der Buchstabe “(s)” steht für den festen Zustand (solid), während “(aq)” für eine wässrige Lösung (aqueous) steht. Die vollständige Dissoziation ist ein charakteristisches Merkmal starker Basen wie Natriumhydroxid im Gegensatz zu schwachen Basen, die nur teilweise dissoziieren.
Die hohe Konzentration der freigesetzten Hydroxidionen (OH⁻) ist der Grund für den drastischen Anstieg des pH-Werts der Lösung. Der pH-Wert ist ein Maß für die Acidität oder Alkalität einer Lösung. Ein pH-Wert von 7 ist neutral, Werte unter 7 sind sauer und Werte über 7 sind alkalisch. Eine Natronlaugelösung weist aufgrund der hohen OH⁻-Konzentration einen deutlich alkalischen pH-Wert auf, typischerweise weit über 12. Diese hohe Alkalität verleiht der Lösung ihre charakteristischen Eigenschaften, wie z.B. ihre ätzenden Wirkungen auf Haut und andere Materialien.
Die exotherme Natur der Reaktion ist ebenfalls bemerkenswert. Die Freisetzung von Wärme ist ein Hinweis auf die starke Wechselwirkung zwischen den NaOH-Molekülen und den Wassermolekülen während des Dissoziationsprozesses. Die Wärmeentwicklung kann, je nach Menge des verwendeten Natriumhydroxids, deutlich spürbar sein und sogar zu einem Sieden des Wassers führen. Daher ist beim Umgang mit Natriumhydroxid und Wasser stets Vorsicht geboten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Zugabe von Natriumhydroxid zu Wasser zu einer vollständigen Dissoziation in Na⁺- und OH⁻-Ionen führt, die eine stark alkalische, wässrige Lösung – die Natronlauge – bilden. Die exotherme Natur der Reaktion und die hohe Konzentration an OH⁻-Ionen machen Natronlauge zu einer Substanz, die mit Vorsicht und unter Beachtung der entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen gehandhabt werden muss.
#Lauge#Reaktion#Wasser:Kommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.