Was ist der Unterschied zwischen Homonym und Synonym?

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Polysemie zeigt sich in verwandten Bedeutungen eines Wortes, wie beim Pferd im Turnen und beim Schach. Im Gegensatz dazu besitzen Homonyme, wie etwa Bank (Geldinstitut und Sitzgelegenheit), völlig unabhängige Bedeutungsfelder. Der semantische Bezugspunkt fehlt bei Homonymen gänzlich.

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Homonyme und Synonyme: Eine klare Unterscheidung

Im deutschen Sprachgebrauch tauchen immer wieder Wörter auf, die sich ähnlich anhören oder sogar gleich schreiben, aber unterschiedliche Bedeutungen haben. Die Unterscheidung zwischen Homonymen und Synonymen ist dabei entscheidend für das Verständnis von Texten und die korrekte Verwendung der Sprache. Oftmals wird die Unterscheidung jedoch vernachlässigt, was zu Missverständnissen führen kann. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen diesen beiden Wortarten und klärt die oft verwechselte Polysemie.

Synonyme: Synonyme sind Wörter mit gleicher oder ähnlicher Bedeutung. Sie können sich in Nuancen und Stil unterscheiden, beschreiben aber im Kern dasselbe. Beispielsweise sind “schnell”, “rasch” und “flüchtig” Synonyme, die alle Geschwindigkeit ausdrücken, jedoch verschiedene Konnotationen mit sich bringen. “Schnell” ist neutral, “rasch” impliziert oft Effizienz und “flüchtig” deutet auf kurzlebige Geschwindigkeit hin. Die Austauschbarkeit von Synonymen ist jedoch nicht immer uneingeschränkt möglich, da der Kontext die passende Wortwahl bestimmt.

Homonyme: Im Gegensatz zu Synonymen besitzen Homonyme – auch Homographe oder Homophone genannt – völlig unterschiedliche Bedeutungen, obwohl sie gleich geschrieben (Homographe) oder gleich ausgesprochen (Homophone) werden können. Die Unterscheidung ist hier zentral:

  • Homographe: Diese Wörter sehen gleich aus, werden aber unterschiedlich ausgesprochen und haben unterschiedliche Bedeutungen. Ein Beispiel hierfür ist “leihen” (jemandem etwas geben) und “leiden” (Schmerz empfinden).

  • Homophone: Diese Wörter werden gleich ausgesprochen, sehen aber unterschiedlich aus und haben unterschiedliche Bedeutungen. Beispiele sind “sehen” und “zehn” oder “Wurst” und “worst”.

Der entscheidende Unterschied zu Synonymen liegt darin, dass bei Homonymen kein semantischer Bezugspunkt zwischen den verschiedenen Bedeutungen existiert. Sie sind etymologisch unabhängig voneinander entstanden und teilen keine gemeinsame Wurzel. Das klassische Beispiel “Bank” (Geldinstitut und Sitzgelegenheit) verdeutlicht dies perfekt: Die beiden Bedeutungen haben keinerlei inhaltlichen Zusammenhang.

Polysemie: Ein Sonderfall

Die Polysemie stellt einen Zwischenfall dar und wird oft mit Homonymie verwechselt. Polyseme Wörter besitzen mehrere, eng verwandte Bedeutungen, die auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgehen und einen semantischen Bezugspunkt aufweisen. Das oben erwähnte Beispiel “Pferd” im Kontext von Turnen und Schach veranschaulicht dies: Beide Bedeutungen beziehen sich auf ein stilisiertes, abstraktes Bild eines Pferdes. Der semantische Zusammenhang, die gemeinsame Wurzel, ist deutlich erkennbar. Im Gegensatz dazu fehlen bei Homonymen diese Verbindungen gänzlich.

Zusammenfassend:

Merkmal Synonym Homonym Polysem
Bedeutung Gleich oder ähnlich Völlig unterschiedlich Mehrere eng verwandte Bedeutungen
Semantischer Bezug vorhanden Fehlend vorhanden
Schreibweise kann unterschiedlich sein gleich (Homograph) oder unterschiedlich (Homophon) gleich
Aussprache kann unterschiedlich sein gleich (Homophon) oder unterschiedlich (Homograph) gleich

Die korrekte Unterscheidung zwischen Synonymen, Homonymen und Polysemen ist essenziell für präzises Schreiben und ein korrektes Sprachverständnis. Durch das Verständnis dieser Unterschiede kann man Missverständnisse vermeiden und die Nuancen der deutschen Sprache besser erfassen.