Wie kommen Tränen zustande?
Tränenflüssigkeit, essentiell für feuchte und gesunde Augen, wird hauptsächlich von der Tränendrüse oberhalb des Auges produziert. Zusätzlich sondern kleine Drüsen in der Bindehaut eine Substanz ab, die den Tränenfilm komplettiert.
Die faszinierende Welt der Tränen: Mehr als nur salziges Wasser
Tränen, diese kleinen, salzigen Tropfen, begleiten uns durchs Leben – mal Ausdruck von Freude, mal von Trauer, mal einfach nur ein lästiges Staubkorn im Auge. Doch hinter ihrer scheinbaren Einfachheit verbirgt sich ein komplexer Prozess und eine faszinierende Mischung aus Chemie und Physiologie. Wie entstehen diese winzigen Flüssigkeitstropfen, die so viel über unsere emotionalen Zustände verraten können?
Der Ursprung der Tränen liegt in der Tränendrüse (Glandula lacrimalis), einer mandelförmigen Drüse, die oberhalb des äußeren Augenwinkels unter dem Augenlid sitzt. Diese Drüse ist eine wahre Produktionsstätte und arbeitet unermüdlich, um unsere Augen konstant mit Tränenflüssigkeit zu versorgen. Nicht nur bei emotionalen Ausbrüchen, sondern permanent, Tag und Nacht, produziert sie den basalen Tränenfilm, der unsere Augen feucht hält, vor Austrocknung und Infektionen schützt und für klare Sicht sorgt.
Dieser Tränenfilm ist jedoch kein simpler Tropfen, sondern ein ausgeklügeltes System aus drei Schichten:
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Die innere Schicht, direkt an der Hornhaut anliegend, besteht aus Muzinen, die von Becherzellen in der Bindehaut produziert werden. Diese schleimartige Schicht sorgt dafür, dass die wässrige Tränenflüssigkeit gleichmäßig auf der Hornhaut verteilt wird und haftet.
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Die mittlere Schicht, der Hauptbestandteil des Tränenfilms, ist die wässrige Tränenflüssigkeit aus der Tränendrüse. Sie enthält neben Wasser wichtige Nährstoffe, Elektrolyte, Lysozym und weitere antibakterielle Substanzen, die das Auge vor Krankheitserregern schützen.
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Die äußere Schicht besteht aus Lipiden, also Fetten, die von den Meibom-Drüsen im Lidrand abgesondert werden. Diese ölige Schicht verhindert die Verdunstung der wässrigen Schicht und sorgt für einen stabilen Tränenfilm.
Neben der Tränendrüse spielen also auch die akzessorischen Tränendrüsen in der Bindehaut, wie die Krause- und Wolfring-Drüsen, eine wichtige Rolle bei der Zusammensetzung und Aufrechterhaltung des Tränenfilms. Sie tragen zur Produktion der Muzine und der wässrigen Schicht bei.
Die Tränenflüssigkeit wird nach ihrer Produktion über kleine Ausführungsgänge auf die Augenoberfläche geleitet und durch den Lidschlag gleichmäßig verteilt. Überschüssige Tränenflüssigkeit fließt über die Tränenpünktchen im inneren Augenwinkel in die Tränengänge und von dort weiter in den Tränennasengang, der in die Nasenhöhle mündet. Daher läuft uns bei starkem Weinen auch oft die Nase.
Die Zusammensetzung der Tränenflüssigkeit kann je nach Auslöser variieren. So enthalten emotionale Tränen, im Gegensatz zu den basalen Tränen, eine höhere Konzentration an Stresshormonen und anderen Proteinen. Dies könnte eine Erklärung dafür sein, warum emotionales Weinen oft als kathartisch empfunden wird.
Die Tränenproduktion ist ein komplexer und essentieller Prozess für die Gesundheit unserer Augen. Von der permanenten Befeuchtung und dem Schutz vor Infektionen bis hin zum Ausdruck unserer Emotionen – Tränen sind mehr als nur salziges Wasser. Sie sind ein Spiegelbild unserer körperlichen und seelischen Verfassung.
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