Welches Land auf der Welt hat die meisten Inseln?

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Schweden, Norwegen und Finnland teilen sich die Spitze der Inselreichsten: Hunderttausende Inseln prägen ihre Küsten, doch nur ein Bruchteil davon ist bewohnt. Diese beeindruckende Zahl spiegelt die vielgliedrige Geographie dieser skandinavischen und nordischen Länder wider.

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Inselparadiese im Norden: Wer hat die meisten Inseln? – Eine komplexe Frage

Die Frage nach dem Land mit den meisten Inseln der Welt lässt sich nicht mit einer simplen Zahl beantworten. Die gängige Aussage, Schweden, Norwegen und Finnland seien die Spitzenreiter, trifft zwar zu, vernachlässigt aber entscheidende Faktoren. Die Schwierigkeit liegt in der Definition von „Insel“. Was ist groß genug, um als Insel zu gelten? Muss sie bewohnt, bewaldet oder bewachsen sein? Variiert man diese Kriterien, verändert sich die Antwort dramatisch.

Statistiken, die Hunderttausende von Inseln für Schweden, Norwegen und Finnland ausweisen, beruhen oft auf einer großzügigen Definition, die selbst winzige Felseninseln und Schären mit einschließt. Diese Zahlen sind beeindruckend, verdecken aber die Tatsache, dass ein signifikanter Anteil dieser Inseln unbedeutend klein und unbewohnt ist. Ein Vergleich basierend auf der bloßen Anzahl solcher Inseln verzerret daher das Bild.

Indonesien, oft als Inselstaat par excellence genannt, stellt eine interessante Gegenüberstellung dar. Obwohl die genaue Anzahl umstritten ist, besitzt Indonesien über 17.000 Inseln, von denen viele groß, bewohnt und von kultureller und wirtschaftlicher Bedeutung sind. Die Anzahl der kleineren Inseln ist weit weniger präzise dokumentiert, aber selbst mit einer konservativeren Zählweise liegt Indonesien deutlich vor Schweden, Norwegen und Finnland in Bezug auf die Anzahl bedeutender Inseln.

Ähnlich verhält es sich mit Ländern wie den Philippinen oder Kanada. Auch hier sprechen wir von Tausenden von Inseln, von denen viele erheblich größer und bevölkerungsreicher sind als die meisten der in skandinavischen Statistiken inkludierten Inseln.

Die Aussage, Schweden, Norwegen und Finnland hätten die “meisten Inseln”, ist somit nur unter der Prämisse einer sehr weit gefassten Definition von „Insel“ zutreffend. Eine differenziertere Betrachtung, die Größe, Bevölkerung und ökologische Bedeutung berücksichtigt, würde ein anderes Bild zeichnen und Länder wie Indonesien, die Philippinen oder Kanada als wahrscheinlichere Kandidaten für den Titel des „inselreichsten Landes“ positionieren. Eine definitive Antwort bleibt, mangels einheitlicher Definition und umfassender globaler Kartierung, letztendlich ungeklärt. Die Frage nach der “meisten Inseln” bleibt damit mehr eine philosophische als eine geografische.