Bei welchem Blutbild muss man nicht nüchtern sein?
Für Routineblutbilder (groß/klein) ist kein nüchternes Blut nötig. Die Untersuchung der Blutzellen wird kaum durch kurzfristige Nahrungsaufnahme beeinflusst. Nur bei Verdacht auf Eisenmangelanämie ist Nüchternheit erforderlich.
Wann muss ich für ein Blutbild nüchtern sein? – Ein Überblick
Die Frage nach dem Nüchternsein vor einer Blutuntersuchung beschäftigt viele Patienten. Die Antwort ist jedoch nicht pauschal zu beantworten, sondern hängt stark von der Art der durchzuführenden Blutuntersuchung ab. Oftmals kursieren ungenauigkeiten und Ängste. Dieser Artikel soll Klarheit schaffen.
Routineblutbild (großes und kleines Blutbild): Kein Nüchternsein notwendig
Für die meisten Standardblutuntersuchungen, die ein großes oder kleines Blutbild umfassen, ist Nüchternheit nicht erforderlich. Diese Untersuchungen analysieren vor allem die Zusammensetzung des Blutes, also die Anzahl und das Aussehen der roten und weißen Blutkörperchen, der Blutplättchen und den Hämatokrit (Anteil der Blutzellen am Gesamtblutvolumen). Eine kurzfristige Nahrungsaufnahme beeinflusst diese Parameter in der Regel nicht signifikant. Ein ausgiebiges Frühstück kurz vor der Blutabnahme hat also keinen messbaren Einfluss auf die Ergebnisse.
Ausnahmen von der Regel: Spezifische Blutfettwerte und andere Parameter
Nüchternheit ist hingegen unbedingt erforderlich, wenn bestimmte Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyzeride) bestimmt werden sollen. Die Nahrungsaufnahme beeinflusst die Konzentration dieser Lipide im Blut erheblich, was zu verfälschten und damit unbrauchbaren Ergebnissen führen würde. Die empfohlene Nüchternzeit beträgt in der Regel 8-12 Stunden. Hierbei sollte man auf jegliche Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme außer Wasser verzichten.
Auch bei einigen anderen selteneren Untersuchungen, wie beispielsweise der Bestimmung des Blutzuckerspiegels (vor allem bei Verdacht auf Diabetes), ist Nüchternheit notwendig. Der Arzt wird Sie aber in diesen Fällen explizit darüber informieren.
Eisenmangelanämie: Nüchternheit oft, aber nicht immer notwendig
Während für das Routineblutbild selbst kein Nüchternsein erforderlich ist, kann eine Nüchternheit bei der Untersuchung auf Eisenmangelanämie sinnvoll sein. Obwohl die Zellzahlen selbst nicht durch Nahrungsaufnahme beeinflusst werden, können bestimmte Substanzen in der Nahrung die Messung des Eisens im Blutserum (im Blutplasma) leicht verändern. Aus diesem Grund empfehlen manche Labore oder Ärzte eine kurze Nüchternzeit. Jedoch ist diese nicht immer zwingend erforderlich und die Auswirkung meist minimal. Die Anforderung sollte immer individuell mit dem Arzt besprochen werden.
Fazit:
Für ein Routineblutbild ist in der Regel kein Nüchternsein notwendig. Die Notwendigkeit einer Nüchternheit hängt jedoch stark von den spezifischen Parametern ab, die untersucht werden sollen. Im Zweifelsfall sollten Sie sich immer bei Ihrem Arzt oder dem medizinischen Labor erkundigen, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass die Ergebnisse Ihrer Blutuntersuchung aussagekräftig sind. Eine kurze Klärung vor der Blutabnahme ist immer empfehlenswert.
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