Bei welchen Krankheiten bekommt man Sauerstoff?
Sauerstoffzufuhr wird bei Atemwegserkrankungen wie COPD und Lungenemphysem eingesetzt, ebenso bei Lungenfibrose oder Mukoviszidose. Herzinsuffizienz und pulmonale Hypertonie profitieren ebenfalls, da der Körper besser mit Sauerstoff versorgt wird und die Belastung reduziert wird. Die Indikation zur Therapie wird individuell festgelegt.
Wann wird Sauerstoff verordnet? Eine Übersicht über Indikationen
Sauerstoffmangel, auch Hypoxämie genannt, ist ein ernstzunehmendes Problem, das verschiedene Organe und Systeme des Körpers beeinträchtigt. Die Gabe von zusätzlichem Sauerstoff, die Oxygenierung, ist daher eine lebenswichtige Therapie bei einer Vielzahl von Erkrankungen. Doch bei welchen Krankheiten ist sie tatsächlich notwendig? Die Entscheidung für eine Sauerstofftherapie wird stets individuell vom Arzt getroffen und basiert auf einer gründlichen Anamnese, klinischen Untersuchung und gegebenenfalls weiteren diagnostischen Verfahren. Eine pauschale Aussage ist daher nicht möglich.
Im Folgenden werden einige wichtige Krankheitsbilder vorgestellt, bei denen eine Sauerstoffzufuhr häufig indiziert ist:
Atemwegserkrankungen:
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Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD): COPD, die chronische Bronchitis und das Lungenemphysem umfasst, führt zu einer Verengung der Atemwege und einer eingeschränkten Lungenfunktion. Die Sauerstoffzufuhr erleichtert die Atmung und verbessert die Sauerstoffversorgung des Körpers. Sie verbessert die Lebensqualität und kann die Lebenserwartung verlängern.
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Lungenemphysem: Beim Lungenemphysem sind die Lungenbläschen (Alveolen) zerstört, was zu einer verminderten Gasaustauschfläche führt. Zusätzlicher Sauerstoff kompensiert den mangelnden Gasaustausch.
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Lungenfibrose: Diese Erkrankung ist durch eine Vernarbung des Lungengewebes gekennzeichnet, die die Lungenfunktion stark einschränkt. Sauerstofftherapie hilft, den Sauerstoffmangel zu beheben und die Symptome zu lindern.
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Mukoviszidose (Cystische Fibrose): Bei Mukoviszidose führt die zähe Schleimbildung in den Atemwegen zu Atembeschwerden und wiederkehrenden Infektionen. Sauerstoff kann die Atemnot lindern und die Sauerstoffversorgung verbessern.
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Pneumonie (Lungenentzündung): In schweren Fällen einer Pneumonie kann eine Sauerstoffgabe notwendig sein, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen und die Heilung zu unterstützen. Die Dauer der Sauerstofftherapie ist abhängig vom Schweregrad der Erkrankung.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen:
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Herzinsuffizienz: Bei Herzinsuffizienz ist das Herz nicht mehr in der Lage, den Körper ausreichend mit Blut zu versorgen. Dies führt oft zu einem Sauerstoffmangel. Sauerstofftherapie kann die Symptome lindern und die Belastung des Herzens reduzieren.
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Pulmonale Hypertonie (Bluthochdruck in den Lungenarterien): Erhöhter Druck in den Lungenarterien erschwert den Gasaustausch in der Lunge. Sauerstoff kann helfen, den Sauerstoffpartialdruck im Blut zu erhöhen und die Belastung des Herzens zu senken.
Weitere Indikationen:
Sauerstoff wird auch in Notfallsituationen wie beispielsweise bei einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder schweren Verletzungen eingesetzt, um den Körper schnellstmöglich mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Auch bei Höhenkrankheit oder nach Operationen kann eine zusätzliche Sauerstoffzufuhr notwendig sein.
Wichtig: Die Entscheidung über die Notwendigkeit und Art der Sauerstofftherapie liegt ausschließlich beim Arzt. Die Dauer der Therapie, die Art der Sauerstoffzufuhr (z.B. Nasensonde, Maske) und die Sauerstoffkonzentration werden individuell angepasst. Eine Eigeninitiative bei der Sauerstoffgabe ist gefährlich und kann zu schwerwiegenden Komplikationen führen.
#Beatmung#Krankheiten#SauerstoffKommentar zur Antwort:
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