Bei welchen Krankheiten ist der CRP erhöht?

7 Sicht
Erhöhte CRP-Werte signalisieren Entzündungen im Körper. Ursachen sind Infektionen (bakteriell, viral, pilzförmig) und chronische Erkrankungen wie Arthritis oder Morbus Crohn. Der Wert liefert wichtige Hinweise auf den Gesundheitszustand.
Kommentar 0 mag

Erhöhte CRP-Werte: Ein Indikator für Entzündungen – aber welche Krankheiten stecken dahinter?

Das C-reaktive Protein (CRP) ist ein wichtiger Akute-Phase-Protein, dessen Konzentration im Blut bei Entzündungen stark ansteigt. Ein erhöhter CRP-Wert ist daher ein wertvoller Hinweis auf einen Entzündungsprozess im Körper, aber er liefert keine Diagnose allein. Die Ursachen für erhöhte CRP-Werte sind vielfältig und reichen von harmlosen Infekten bis hin zu schweren chronischen Erkrankungen. Die Bestimmung des CRP-Wertes dient deshalb primär als unterstützendes diagnostisches Mittel im Kontext weiterer Untersuchungen.

Infektionen:

  • Bakterielle Infektionen: CRP steigt bei bakteriellen Infektionen meist deutlich an. Dies gilt für Infektionen der Atemwege (Pneumonie, Bronchitis), des Harntrakts (Blasenentzündung, Nierenbeckenentzündung), der Haut (Wundinfektionen) und des gesamten Körpers (Sepsis). Die Höhe des CRP-Anstiegs kann dabei einen Hinweis auf die Schwere der Infektion geben.

  • Virale Infektionen: Auch bei viralen Infektionen, wie z.B. Grippe oder anderen viralen Atemwegsinfekten, kann der CRP-Wert erhöht sein, allerdings meist weniger stark als bei bakteriellen Infektionen. Die Unterscheidung zwischen bakteriellen und viralen Infektionen allein anhand des CRP-Wertes ist jedoch nicht zuverlässig.

  • Pilzinfektionen: Pilzinfektionen, sowohl oberflächliche (z.B. Fußpilz) als auch systemische (z.B. Candida-Infektionen), können ebenfalls zu einem erhöhten CRP-Wert führen. Hier ist der CRP-Wert jedoch oft weniger aussagekräftig als bei bakteriellen Infektionen.

Chronisch-entzündliche Erkrankungen:

  • Rheumatoide Arthritis: Bei dieser Autoimmunerkrankung ist der CRP-Wert oft deutlich erhöht, und seine Bestimmung ist ein wichtiger Bestandteil der Krankheitsüberwachung und der Therapiebeurteilung.

  • Morbus Crohn und Colitis ulcerosa: Diese entzündlichen Darmerkrankungen gehen häufig mit erhöhten CRP-Werten einher, die die Aktivität der Erkrankung widerspiegeln.

  • Systemischer Lupus erythematodes (SLE): Diese Autoimmunerkrankung betrifft verschiedene Organe und ist oft mit einem erhöhten CRP-Wert verbunden.

  • Polymyalgia rheumatica: Diese Erkrankung mit Muskelschmerzen und Steifheit ist charakterisiert durch einen oft stark erhöhten CRP-Wert.

  • Gicht: Auch bei Gicht, einer Stoffwechselerkrankung, kann der CRP-Wert erhöht sein, insbesondere während akuter Schübe.

Weitere Ursachen:

Neben den genannten Erkrankungen können auch andere Faktoren zu einem erhöhten CRP-Wert führen, darunter:

  • Tumorerkrankungen: Bei manchen Tumorerkrankungen, insbesondere bei fortgeschrittenen Stadien, kann der CRP-Wert erhöht sein. Er dient hier jedoch nicht als alleiniger diagnostischer Marker.

  • Traumata: Körperliche Verletzungen, Operationen oder Gewebeschäden können ebenfalls zu einem erhöhten CRP-Wert führen.

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Erhöhte CRP-Werte sind mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen assoziiert, gelten aber nicht als alleinige Diagnose.

Wichtig: Ein erhöhter CRP-Wert allein reicht nicht aus, um eine Krankheit zu diagnostizieren. Er muss immer im Kontext der gesamten klinischen Präsentation des Patienten (Anamnese, körperliche Untersuchung, weitere Laborwerte, bildgebende Verfahren) interpretiert werden. Nur ein Arzt kann anhand der Gesamtsituation die Ursache des erhöhten CRP-Wertes feststellen und die geeignete Therapie einleiten.