Darf man mit einer offenen Wunde Schwimmen?

0 Sicht

Offene Wunden und Meerwasser vertragen sich schlecht. Die hohe Keimbelastung, besonders bei warmen Temperaturen, begünstigt Infektionen. Vorsicht ist daher geboten: Vermeiden Sie den Kontakt von offenen Wunden mit Meerwasser, um Komplikationen zu verhindern. Eine gründliche Wundversorgung vor dem Baden ist ratsam.

Kommentar 0 mag

Baden mit offenen Wunden: Ein Risiko, das man besser meidet

Der Sommer lockt mit Sonne, Strand und Meer. Doch was tun, wenn eine offene Wunde den Badespaß trüben könnte? Die kurze Antwort lautet: Schwimmen mit einer offenen Wunde ist grundsätzlich nicht empfehlenswert und kann erhebliche Risiken bergen. Die oft romantisierte Heilwirkung von Meerwasser ist ein Mythos, der im Kontext offener Wunden gefährlich werden kann.

Das Problem liegt in der hohen Keimbelastung von natürlichem Gewässern, insbesondere im Meerwasser. Während das Salz an sich eine gewisse antibakterielle Wirkung hat, wird diese durch die immense Zahl an Bakterien, Viren und Pilzen, die sich vor allem in wärmeren Gewässern tummeln, weit übertroffen. Eine offene Wunde bietet diesen Mikroorganismen einen direkten Zugang zum Körperinneren, was zu Infektionen führen kann. Diese Infektionen reichen von harmlosen Entzündungen bis hin zu schwerwiegenden Wundinfektionen, die eine ärztliche Behandlung erfordern.

Die Art der offenen Wunde spielt dabei ebenfalls eine entscheidende Rolle. Während eine kleine, oberflächliche Schürfwunde vielleicht ein geringeres Risiko birgt, sind größere Wunden, tiefe Schnittverletzungen, Brandwunden oder Wunden mit bereits sichtbaren Anzeichen einer Infektion (Rötung, Schwellung, Eiter) absolut tabu beim Schwimmen. Das Eintauchen in Meerwasser kann die Heilung erheblich verzögern und den Heilungsprozess erheblich erschweren. Selbst scheinbar harmlose Wunden können sich durch den Kontakt mit Wasser und Keimen entzünden.

Was tun, bevor man schwimmen geht?

Wer trotz einer kleinen, oberflächlichen Wunde schwimmen möchte, sollte folgende Vorsichtsmaßnahmen treffen:

  • gründliche Reinigung und Desinfektion der Wunde: Vor dem Baden die Wunde sorgfältig mit klarem Wasser und einer geeigneten Wunddesinfektion (z.B. Octenisept) reinigen und desinfizieren. Verwenden Sie dazu sterile Kompressen und vermeiden Sie das Reiben der Wunde.
  • wasserdichtes Pflaster: Die Wunde mit einem wasserdichten Pflaster sorgfältig abdecken. Achten Sie darauf, dass das Pflaster gut anliegt und die Wunde vollständig bedeckt. Auch hier gilt: Regelmäßiges Kontrollieren auf undichten Stellen ist unerlässlich.
  • Beobachtung nach dem Schwimmen: Nach dem Baden die Wunde erneut kontrollieren. Bei Anzeichen einer Infektion (Rötung, Schwellung, Schmerzen, Eiter) sofort einen Arzt aufsuchen.

Fazit:

Das Risiko einer Infektion ist bei offenen Wunden beim Schwimmen deutlich erhöht. Vor allem bei größeren oder bereits infizierten Wunden sollte man auf das Baden im Meerwasser verzichten. Bei kleineren Wunden sind gründliche Vorbereitung und sorgfältige Nachsorge unerlässlich. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt konsultiert werden, um das individuelle Risiko einzuschätzen und die geeignete Vorgehensweise zu bestimmen. Die Gesundheit geht vor dem sommerlichen Badevergnügen.