Hat mein Baby das Kiss-Syndrom?

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Besteht der Verdacht auf ein KISS-Syndrom (kopfgelenksinduzierte Symmetriestörung) beim Säugling? Anzeichen können eine Kopfverformung durch Schieflage oder eine ausgeprägte Tendenz zum Überstrecken sein. Auch Asymmetrien in der Lage und eine einseitige Bevorzugung können Hinweise liefern.

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Hat mein Baby das KISS-Syndrom? Ein differenzierter Blick auf die Kopfgelenksinduzierte Symmetriestörung

Die Sorge um das eigene Kind ist verständlich, besonders wenn es Auffälligkeiten zeigt. Das KISS-Syndrom (Kopfgelenksinduzierte Symmetriestörung) ist ein Begriff, der bei Eltern von Säuglingen mit Haltungsschwierigkeiten häufig auftaucht. Doch was verbirgt sich dahinter, und wie kann man feststellen, ob der Verdacht berechtigt ist?

Was ist das KISS-Syndrom?

Das KISS-Syndrom beschreibt eine angebliche Funktionsstörung der oberen Halswirbelsäule, die zu verschiedenen Symmetriebeschwerden beim Säugling führen soll. Es wird angenommen, dass eine Geburtstraumatisierung, wie z.B. eine Zangengeburt oder eine Saugglockenentbindung, die Ursache für die Blockade sein kann. Die betroffenen Kinder zeigen oft eine asymmetrische Körperhaltung, Kopfverformungen und Bewegungseinschränkungen. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das KISS-Syndrom keine wissenschaftlich anerkannte Diagnose im Sinne der Schulmedizin ist. Die Existenz und die spezifischen Symptome werden von der medizinischen Fachwelt kontrovers diskutiert.

Mögliche Anzeichen, die Eltern beunruhigen können:

Es gibt eine Reihe von Symptomen, die im Zusammenhang mit dem KISS-Syndrom genannt werden. Diese sind jedoch nicht spezifisch und können auch auf andere Ursachen hinweisen. Dazu gehören:

  • Schiefhaltung des Kopfes (Plagiozephalie): Eine sichtbare Verformung des Schädels.
  • Vorzugsweise Drehung des Kopfes zur einen Seite: Das Baby liegt fast immer mit dem Kopf zur gleichen Seite gedreht.
  • Asymmetrische Körperhaltung: Eine Seite des Körpers wirkt angespannter oder steifer als die andere.
  • Überstreckung des Rückens: Das Baby überstreckt den Rücken stark.
  • Schreien und Unruhe, besonders beim Anziehen oder Wickeln: Schmerzen im Nackenbereich können zu erhöhter Reizbarkeit führen.
  • Schwierigkeiten beim Stillen oder Trinken: Eine einseitige Spannung kann das Saugen erschweren.
  • Schlafstörungen: Die Haltungsprobleme können den Schlaf negativ beeinflussen.

Wichtig: Keine Selbstdiagnose!

Die oben genannten Anzeichen können viele verschiedene Ursachen haben, die weit über ein mögliches KISS-Syndrom hinausgehen. Eine Fehlstellung der Wirbelsäule kann tatsächlich durch verschiedene Faktoren bedingt sein, unter anderem durch angeborene Fehlbildungen, Muskelverspannungen oder neuromuskuläre Erkrankungen. Eine Selbstdiagnose ist daher absolut nicht ratsam.

Was tun bei Verdacht auf eine Haltungsstörung?

Bei Auffälligkeiten im Verhalten oder in der Körperhaltung Ihres Babys sollten Sie unbedingt einen Kinderarzt aufsuchen. Dieser kann eine gründliche Untersuchung durchführen und gegebenenfalls weitere Spezialisten, wie einen Orthopäden oder einen Physiotherapeuten, hinzuziehen. Wichtig ist, die Ursache der Symptome fachärztlich abklären zu lassen, um eine geeignete Therapie einzuleiten. Diese kann je nach Ursache sehr unterschiedlich ausfallen und reicht von Physiotherapie über Osteopathie bis hin zu speziellen therapeutischen Übungen.

Fazit:

Anstatt sich auf den umstrittenen Begriff “KISS-Syndrom” zu konzentrieren, sollten Eltern bei Unsicherheiten bezüglich der Körperhaltung ihres Babys immer den Rat eines Arztes einholen. Eine frühzeitige Diagnose und eine gezielte Therapie sind wichtig, um mögliche Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Die Konzentration sollte auf einer fachärztlichen Untersuchung und der Klärung der zugrundeliegenden Ursache liegen, nicht auf einer möglicherweise irreführenden Diagnose.