In welchem Alter sollte man die Prostata untersuchen lassen?
Männer ab 45 sollten jährlich die kostenlose Früherkennungsuntersuchung der Prostata wahrnehmen. Diese umfasst ein ärztliches Gespräch zur Ermittlung von Beschwerden sowie eine Tastuntersuchung. Eine frühzeitige Diagnose von Prostatakrebs erhöht die Heilungschancen.
Wann sollte man die Prostata untersuchen lassen? Ein Leitfaden für Männer
Die Prostata, eine kleine Drüse im männlichen Becken, spielt eine wichtige Rolle im Fortpflanzungssystem. Leider ist sie auch anfällig für Erkrankungen, allen voran Prostatakrebs, der weltweit eine der häufigsten Krebsarten bei Männern darstellt. Die Frage, ab welchem Alter eine regelmäßige Untersuchung sinnvoll ist, beschäftigt viele Männer – und die Antwort ist nicht ganz so einfach, wie oft suggeriert. Es gibt keine pauschale Altersgrenze, die für jeden Mann gleichermaßen gilt. Stattdessen sollte die Entscheidung auf individuellen Risikofaktoren basieren, die in enger Absprache mit dem Hausarzt oder Urologen getroffen werden sollte.
Die gängige Empfehlung:
Die derzeitige Empfehlung vieler medizinischer Fachgesellschaften lautet, dass Männer ab dem Alter von 45 Jahren jährlich eine Prostata-Vorsorgeuntersuchung in Betracht ziehen sollten. Diese Empfehlung basiert auf der Beobachtung, dass das Risiko für Prostatakrebs mit zunehmendem Alter deutlich steigt. Die Vorsorgeuntersuchung umfasst in der Regel:
- Anamnesegespräch: Ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt über familiäre Vorbelastung (Prostatakrebs in der Familie), bestehende Beschwerden (z.B. Harnstörungen, Schmerzen beim Wasserlassen) und allgemeine Gesundheit.
- Digitale rektale Untersuchung (DRU): Bei dieser Untersuchung tastet der Arzt die Prostata durch den Enddarm ab, um Veränderungen in Größe, Form und Konsistenz zu erkennen. Diese Untersuchung ist relativ einfach und schmerzarm, kann aber unangenehm sein.
- PSA-Test (Prostata-spezifisches Antigen): Dieser Bluttest misst die Konzentration des PSA-Wertes im Blut. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf eine Prostataentzündung oder Prostatakrebs hindeuten, ist aber nicht immer ein eindeutiges Zeichen für Krebs. Die Aussagekraft des PSA-Tests ist umstritten, da er auch bei gutartigen Prostatavergrößerungen erhöht sein kann. Die Entscheidung, einen PSA-Test durchzuführen, sollte daher individuell mit dem Arzt besprochen werden.
Wann früher mit Vorsorge beginnen?
Es gibt Situationen, in denen eine frühere Vorsorgeuntersuchung sinnvoll sein kann. Männer sollten besonders frühzeitig mit ihrem Arzt sprechen, wenn:
- Prostatakrebs in der Familie vorkommt (Vater, Bruder).
- Afrikanische Abstammung vorliegt (höheres Erkrankungsrisiko).
- Bereits bestehende Harnbeschwerden vorhanden sind (z.B. häufiges Wasserlassen, schwacher Harnstrahl, Nachtröpfeln).
Die Bedeutung der Früherkennung:
Eine frühzeitige Diagnose von Prostatakrebs ist entscheidend für die Heilungschancen. In frühen Stadien ist die Erkrankung oft gut behandelbar, während fortgeschrittener Prostatakrebs deutlich schwieriger zu therapieren ist. Die regelmäßige Vorsorgeuntersuchung dient nicht nur der Früherkennung von Prostatakrebs, sondern auch der Erkennung anderer Prostataerkrankungen wie gutartige Prostatavergrößerungen (benigne Prostatahyperplasie, BPH).
Fazit:
Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die Prostatauntersuchung ist individuell zu beantworten. Die Empfehlung ab 45 Jahren dient als Richtwert. Ein persönliches Gespräch mit dem Arzt, unter Berücksichtigung der individuellen Risikofaktoren, ist essentiell, um die optimale Vorgehensweise festzulegen. Die Angst vor der Untersuchung sollte nicht dazu führen, die Vorsorge zu vernachlässigen. Eine frühzeitige Diagnose kann lebensrettend sein.
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