In welchem Alter tritt Diabetes bei Kindern auf?
Im Kindesalter tritt Diabetes häufig in zwei Altersgruppen auf: zwischen 4 und 6 Jahren und zwischen 10 und 14 Jahren. Der Typ-1-Diabetes entsteht, wenn das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse zerstört, was zu einem Insulinmangel führt.
Diabetes im Kindesalter: Wann und warum?
Diabetes mellitus bei Kindern ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die das Leben der Betroffenen und ihrer Familien nachhaltig verändert. Im Gegensatz zum weit verbreiteten Vorurteil, dass Diabetes ausschließlich eine Erkrankung des Erwachsenenalters sei, tritt die Krankheit auch bei Kindern und Jugendlichen auf. Dabei konzentrieren sich die häufigsten Erkrankungsfälle auf zwei Altersgruppen, die jedoch unterschiedliche Ursachen und Verlaufsformen aufweisen können.
Die beiden Haupt-Altersgruppen:
Der Großteil der kindlichen Diabetesfälle manifestiert sich in zwei Altersgipfeln:
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Zwischen 4 und 6 Jahren: In diesem Alter tritt überwiegend Typ-1-Diabetes auf. Dieser Autoimmunerkrankung liegt eine Fehlfunktion des Immunsystems zugrunde. Die körpereigenen Abwehrzellen greifen fälschlicherweise die insulinproduzierenden Betazellen in der Bauchspeicheldrüse an und zerstören sie. Dies führt zu einem absoluten Insulinmangel, da der Körper nicht mehr in der Lage ist, das lebensnotwendige Hormon selbst zu produzieren. Die Diagnose erfolgt oft relativ akut, mit Symptomen wie stark erhöhtem Durst (Polydipsie), vermehrtem Wasserlassen (Polyurie), ungewolltem Gewichtsverlust und Müdigkeit.
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Zwischen 10 und 14 Jahren: Auch hier ist Typ-1-Diabetes die häufigste Form. Die Ursachen sind dieselben wie bei den jüngeren Kindern: Eine Autoimmunreaktion, die zur Zerstörung der insulinproduzierenden Zellen führt. Die Diagnose kann jedoch auch hier unterschiedlich verlaufen, manche Kinder zeigen zunächst nur unspezifische Symptome.
Weniger häufige Altersgruppen und Diabetes-Typen:
Obwohl die beiden genannten Altersgruppen die häufigsten Fälle darstellen, kann Typ-1-Diabetes theoretisch in jedem Alter des Kindes- und Jugendalters auftreten. Auch Typ-2-Diabetes, der traditionell mit Übergewicht und familiärer Vorbelastung in Verbindung gebracht wird, findet sich zunehmend auch bei Kindern und Jugendlichen. Dieser Typ wird oft durch eine Insulinresistenz verursacht, bei der der Körper zwar Insulin produziert, dieses aber nicht effektiv verwerten kann. Die Erkrankung manifestiert sich in diesem Alter oft schleichender und wird daher möglicherweise später diagnostiziert. Seltener treten andere, spezifische Formen von Diabetes bei Kindern auf, wie z.B. monogene Diabetesformen, die genetisch bedingt sind.
Fazit:
Die Diagnose von Diabetes im Kindesalter erfordert eine umfassende medizinische Abklärung. Eine frühzeitige Diagnose und die Einleitung einer adäquaten Therapie – in der Regel eine Insulintherapie bei Typ-1-Diabetes und eine Kombination aus Lebensstiländerung und ggf. Medikamenten bei Typ-2-Diabetes – sind essentiell für die langfristige Gesundheit und Lebensqualität des Kindes. Eltern sollten bei Verdacht auf Diabetes umgehend einen Kinderarzt oder Diabetologen konsultieren. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Eltern, Kind und medizinischem Fachpersonal ist entscheidend für den Erfolg der Behandlung und die Bewältigung der Erkrankung im Alltag.
#Alter#Diabetes#KinderKommentar zur Antwort:
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