Ist ein Krankenschein eine Urkunde?

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Eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung fungiert als Beweismittel im Rechtsverkehr. Sie dokumentiert die Erkrankung und den daraus resultierenden Anspruch auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld, wodurch ihre Funktion als rechtlich relevante Urkunde unterstrichen wird. Diese Bescheinigung belegt somit einen medizinisch begründeten Arbeitsausfall.
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Ist ein Krankenschein eine Urkunde?

Im Rechtsverkehr spielt die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU-Bescheinigung) eine wichtige Rolle als Beweismittel. Sie bescheinigt eine Erkrankung und den daraus resultierenden Anspruch auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld, was ihre rechtliche Relevanz unterstreicht. Daraus ergibt sich die Frage: Ist ein Krankenschein eine Urkunde?

Definition einer Urkunde

Im rechtlichen Sinne ist eine Urkunde ein Schriftstück, das eine Erklärung wiedergibt, die zum Beweis im Rechtsverkehr bestimmt ist. Sie zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:

  • Körperlichkeit (Papier, Tablet, etc.)
  • Herkunft aus einem bestimmten Personenkreis
  • Eigene Beweisfunktion (ohne weitere Beweismittel)

Merkmale eines Krankenscheins

Eine AU-Bescheinigung erfüllt die Merkmale einer Urkunde. Sie liegt in physischer Form vor, wird von einem Arzt ausgestellt und dient als Beweismittel für die Arbeitsunfähigkeit.

Funktion als Beweismittel

Ein Krankenschein belegt den medizinisch begründeten Arbeitsausfall. Diese Information ist für folgende Zwecke relevant:

  • Beantragung von Krankengeld bei der Krankenkasse
  • Nachweis der Arbeitsunfähigkeit gegenüber dem Arbeitgeber
  • Rechtliche Auseinandersetzungen (z. B. bei Streitigkeiten um Lohnfortzahlung)

Rechtliche Konsequenzen

Als Urkunde unterliegt ein Krankenschein bestimmten rechtlichen Regelungen:

  • Fälschung: Das Fälschen einer AU-Bescheinigung ist strafbar.
  • Gebrauchmachen von gefälschten Urkunden: Die Verwendung eines gefälschten Krankenscheins stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
  • Beweiswert: Eine AU-Bescheinigung hat in der Regel einen hohen Beweiswert. Es kann jedoch auch zu Anfechtungen kommen, wenn Zweifel an ihrer Echtheit bestehen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung aufgrund ihrer Funktion als Beweismittel für eine Erkrankung und den daraus resultierenden Anspruch auf Lohnfortzahlung oder Krankengeld eine Urkunde im rechtlichen Sinne darstellt. Sie unterliegt damit den entsprechenden rechtlichen Regelungen und hat einen hohen Beweiswert.