Ist es besser, Fieber senken oder nicht?

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Hohes Fieber (über 40 Grad) bei Erwachsenen sollte im Allgemeinen gesenkt werden, besonders wenn es anhaltend ist. Bei älteren Menschen oder Babys mit Vorerkrankungen ist eine frühzeitige Senkung des Fiebers aufgrund des höheren Risikos von Komplikationen empfehlenswert.
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Fieber senken oder nicht? Eine differenzierte Betrachtung

Fieber, eine erhöhte Körpertemperatur über den Normalwert von 37°C, ist eine natürliche Reaktion des Körpers auf Infektionen und Entzündungen. Während ein leichtes Fieber oft als hilfreicher Bestandteil der Immunabwehr betrachtet wird, stellt hohes Fieber ein ernstzunehmendes Problem dar. Die Frage, ob man Fieber senken sollte oder nicht, lässt sich daher nicht pauschal beantworten und hängt stark von verschiedenen Faktoren ab.

Die Vorteile eines mäßigen Fiebers:

Eine leicht erhöhte Körpertemperatur (bis ca. 38,5°C) kann die Vermehrung von Krankheitserregern hemmen und die Aktivität des Immunsystems fördern. Die erhöhte Temperatur optimiert die Funktion von weißen Blutkörperchen und beschleunigt die Produktion von Antikörpern. In diesen Fällen kann das Fieber als ein hilfreicher Prozess betrachtet werden, der ohne Eingriff ablaufen sollte. Symptomatische Behandlungen wie ausreichend Flüssigkeit und Ruhe sind hier ausreichend.

Wann Fieber gesenkt werden sollte:

Ein hohes Fieber, besonders über 40°C, stellt eine Gefahr dar. Diese hohen Temperaturen können zu Schädigungen von Zellen und Organen führen. Die Grenze, ab der eine Fiebersenkung ratsam ist, ist individuell verschieden und hängt von Faktoren wie Alter, Vorerkrankungen und dem allgemeinen Gesundheitszustand ab. Generell gilt: Je höher das Fieber und je länger es anhält, desto dringender ist eine Senkung notwendig.

Risikogruppen, bei denen eine frühzeitige Senkung empfehlenswert ist:

  • Säuglinge und Kleinkinder: Ihr Körper kann die Temperaturregulierung noch nicht so gut kontrollieren wie der eines Erwachsenen. Hohes Fieber bei Säuglingen und Kleinkindern sollte daher immer ärztlich abgeklärt und gegebenenfalls gesenkt werden.

  • Ältere Menschen: Auch bei Senioren ist die Thermoregulation oft eingeschränkt. Hohes Fieber kann bei ihnen schnell zu schweren Komplikationen führen.

  • Personen mit Vorerkrankungen: Herz-Kreislauf-Erkrankungen, neurologische Erkrankungen oder chronische Lungenerkrankungen erhöhen das Risiko von Fieberkomplikationen.

  • Personen mit Fieberkrampfanfällen in der Anamnese: Hier ist eine prophylaktische Fiebersenkung oft ratsam, um erneute Krampfanfälle zu vermeiden.

Wie Fieber gesenkt werden kann:

Die gängigsten Methoden zur Fiebersenkung sind:

  • Medikamente: Paracetamol (z.B. Aspirin, Ben-u-ron) und Ibuprofen sind bewährte Mittel zur Fiebersenkung. Die Dosierung sollte unbedingt der Packungsbeilage entsprechen oder ärztlich abgesprochen werden. Wichtig: Aspirin sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren nicht ohne ärztliche Anweisung angewendet werden, aufgrund des Risikos des Reye-Syndroms.

  • Physikalische Kühlung: Kühle Bäder oder Wickel können die Körpertemperatur senken. Wichtig ist, dass die Kühlung langsam und allmählich erfolgt, um einen zu starken Temperaturabfall zu vermeiden.

Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte:

Bei anhaltendem hohen Fieber, Fieber über 40°C, begleitenden Symptomen wie starken Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Atemnot, Bewusstseinstrübung oder starken Schmerzen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Fazit:

Die Entscheidung, ob Fieber gesenkt werden sollte, ist keine einfache Frage und erfordert eine individuelle Abwägung. Ein leichtes Fieber kann dem Körper sogar nützen, während hohes Fieber, insbesondere bei Risikogruppen, unbedingt gesenkt werden sollte. Im Zweifel ist die Konsultation eines Arztes immer empfehlenswert, um die richtige Vorgehensweise zu bestimmen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.