Ist es schädlich, die Einnahme der Pille immer wieder zu unterbrechen und wieder damit zu beginnen?

10 Sicht
Die regelmäßige Einnahme der Antibabypille ist für den Empfängnisschutz effektiver als die unterbrochene Einnahme. Ein durchgängiger Zyklus unterdrückt die Eireifung stärker als die Einnahme mit Pausen. Die Verhütungssicherheit beim unterbrochenen Zyklus ist nach bisherigen Erkenntnissen zwar hoch, aber nicht vergleichbar mit der kontinuierlichen Einnahme.
Kommentar 0 mag

Die Antibabypille: Unterbrechungen – ein Risiko für die Verhütungssicherheit?

Die Antibabypille ist eine weit verbreitete und effektive Methode der hormonellen Verhütung. Für optimalen Schutz ist jedoch die regelmäßige Einnahme entscheidend. Die Frage, ob und wie stark das Unterbrechen und Wiederaufnehmen der Einnahme die Wirksamkeit beeinträchtigt, beschäftigt viele Frauen. Die Antwort ist komplex und hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Der wichtigste Aspekt ist die Unterdrückung der Ovulation. Die kontinuierliche Einnahme der Pille führt zu einer zuverlässigen Unterdrückung des Eisprungs. Der Hormonhaushalt wird stabilisiert und die Eireifung effektiv verhindert. Durch das Einlegen von Pausen wird dieser Effekt reduziert. Der Körper erhält einen Impuls, wieder einen natürlichen Zyklus aufzubauen, was die Wahrscheinlichkeit einer Ovulation erhöht. Je länger die Pause, desto höher das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft.

Die Herstellerangaben betonen die Wichtigkeit der kontinuierlichen Einnahme. Die in den Packungsbeilagen beschriebenen Einnahmeschemata sind darauf ausgelegt, eine möglichst hohe Verhütungssicherheit zu gewährleisten. Abweichungen davon können die Wirksamkeit deutlich reduzieren. Obwohl Studien zeigen, dass die Verhütungssicherheit selbst bei unterbrochenen Zyklen – abhängig von der Dauer der Pause und der Einnahme der Pille danach – relativ hoch sein kann, ist sie nicht vergleichbar mit der kontinuierlichen Anwendung. Das Risiko einer Schwangerschaft ist signifikant erhöht.

Die Dauer der Unterbrechung spielt eine entscheidende Rolle. Kurze Pausen von wenigen Tagen beeinflussen die Wirksamkeit möglicherweise weniger als längere Pausen von mehreren Wochen. Jedoch ist selbst eine scheinbar kurze Unterbrechung nicht ohne Risiko, da der hormonelle Gleichgewicht des Körpers gestört wird und somit der Schutz nicht mehr gewährleistet ist.

Neben der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft kann das unregelmäßige Einnehmen der Pille auch andere Auswirkungen haben. Es kann zu Zyklusstörungen, verstärkten Blutungen oder anderen Nebenwirkungen kommen. Der Körper braucht Zeit, um sich an den hormonellen Wechsel anzupassen. Häufige Unterbrechungen belasten den Körper und können zu langfristigen gesundheitlichen Problemen führen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Unterbrechen und Wiederaufnehmen der Antibabypille stellt ein Risiko für die Verhütungssicherheit dar. Die Wahrscheinlichkeit einer ungewollten Schwangerschaft erhöht sich deutlich im Vergleich zur kontinuierlichen Einnahme. Für einen zuverlässigen Empfängnisschutz sollte die Pille daher nach dem vorgesehenen Schema eingenommen werden. Bei Unklarheiten oder Wünschen nach flexibleren Verhütungsmethoden sollte eine Beratung durch einen Gynäkologen erfolgen. Dieser kann alternative Verhütungsmethoden besprechen und die individuelle Situation berücksichtigen.