Ist kaltes gut bei Halsschmerzen?

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Kaltes kann bei Halsschmerzen kurzfristig schmerzlindernd wirken, da es abschwellend, entzündungshemmend und leicht betäubend auf die Schleimhäute wirkt. Dadurch sinkt der lokale Schmerzreiz. Die eigentliche Ursache der Halsschmerzen, meist Viren oder Bakterien, wird durch Kälte jedoch nicht bekämpft.

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Kälte bei Halsschmerzen: Lindernd, aber keine Heilung

Halsschmerzen, ein unangenehmer Begleiter von Erkältungen und anderen Infekten, lassen uns oft nach schneller Linderung suchen. Ein Griff ins Eisfach nach einem kühlen Eis oder ein kalter Halswickel erscheint da verlockend. Doch ist Kälte tatsächlich gut bei Halsschmerzen? Die Antwort ist differenziert: Ja, aber nur bedingt.

Kälte kann kurzfristig wohltuend wirken und die Beschwerden lindern. Der kühlende Effekt betäubt die gereizten Schleimhäute im Hals leicht und dämpft so den Schmerz. Zusätzlich wirkt Kälte abschwellend und kann leichte Entzündungen im Rachenbereich mildern. Dadurch wird der lokale Schmerzreiz reduziert und ein angenehmes Gefühl der Erleichterung stellt sich ein. Stell dir vor, du hast einen verstauchten Knöchel – auch hier hilft Kälte, Schwellung und Schmerz zu reduzieren. Ähnlich verhält es sich im Hals.

Wichtig ist jedoch zu verstehen, dass Kälte lediglich die Symptome lindert, nicht aber die Ursache der Halsschmerzen bekämpft. Meist sind virale oder bakterielle Infektionen der Auslöser für die Entzündung im Rachen. Diese werden durch Kälte nicht beseitigt. Im Gegenteil: Bei manchen Menschen kann die Kälte die Durchblutung der Schleimhäute zusätzlich verringern und so das Immunsystem im Kampf gegen die Erreger behindern. Ein geschwächtes Immunsystem kann den Heilungsprozess verlangsamen.

Deshalb sollte Kältetherapie bei Halsschmerzen immer nur ergänzend und mit Bedacht eingesetzt werden. Lutschen von Eis oder kalten Getränken ist in Maßen unbedenklich und kann Linderung verschaffen. Auch kalte Halswickel können helfen, sollten aber nicht zu kalt und nicht zu lange angewendet werden. Zu extreme Kälte kann die Schleimhäute zusätzlich reizen und die Beschwerden verschlimmern.

Achten Sie neben der Kältetherapie vor allem auf ausreichend Ruhe, viel Flüssigkeit und gegebenenfalls schmerzlindernde Medikamente aus der Apotheke. Bei starken oder anhaltenden Halsschmerzen, begleitet von Fieber oder anderen Symptomen, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann die Ursache der Beschwerden abklären und eine geeignete Therapie einleiten. Kälte kann eine sinnvolle Ergänzung zur Behandlung sein, ersetzt aber keinesfalls die ärztliche Beratung und eine gezielte Therapie der zugrundeliegenden Erkrankung.