Ist viel Wasser trinken gut für die Durchblutung?

4 Sicht

Ausreichend Wasser trinken unterstützt die Herzfunktion und die Durchblutung. Dehydration dickt das Blut ein und vermindert das Blutvolumen, da Blut zu 90% aus Wasser besteht. Ein gut hydrierter Körper erleichtert dem Herzen die Arbeit, den Blutkreislauf zu gewährleisten.

Kommentar 0 mag

Trinkt man sich gesund? Die Rolle von Wasser für eine gute Durchblutung

Die Aussage „Viel Wasser trinken ist gut für die Durchblutung“ ist weit verbreitet und im Kern richtig, aber erfordert eine differenzierte Betrachtung. Während ausreichende Flüssigkeitszufuhr essentiell für einen optimalen Kreislauf ist, ist die simple Formel „mehr Wasser = bessere Durchblutung“ zu vereinfacht.

Der Zusammenhang liegt in der physikalischen Beschaffenheit des Blutes: Es besteht zu etwa 90% aus Wasser. Dehydration, also ein Flüssigkeitsmangel, führt zu einer Erhöhung der Blutviskosität – das Blut wird dicker. Dies erhöht den Widerstand im Gefäßsystem und belastet das Herz, das mehr Kraft aufwenden muss, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Ein dickflüssiges Blut kann zudem die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen, was wiederum das Risiko von Thrombosen und Schlaganfällen erhöht.

Ein gut hydrierter Körper hingegen sorgt für ein flüssigeres Blut, das leichter durch die Blutgefäße fließt. Das Herz wird entlastet, die Durchblutung aller Organe verbessert sich, und der Stoffwechsel funktioniert effizienter. Dies wirkt sich positiv auf die gesamte Gesundheit aus, inklusive der Versorgung von Muskeln und Organen mit Sauerstoff und Nährstoffen sowie der Abtransport von Stoffwechselprodukten.

Aber Vorsicht: Die Aussage „viel“ Wasser ist irreführend. Es gibt keine pauschale Empfehlung für die tägliche Wassermenge. Der individuelle Bedarf hängt von Faktoren wie Körpergewicht, körperlicher Aktivität, Klima und Gesundheitszustand ab. Zu viel Wasser kann ebenso schädlich sein und zu einer gefährlichen Hyponatriämie (Verdünnung des Blutes) führen.

Anzeichen für Dehydration: Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, dunkler Urin, trockene Haut und Schleimhäute sind Hinweise auf Flüssigkeitsmangel. Achten Sie auf Ihren Körper und trinken Sie regelmäßig, bevor der Durst einsetzt. Eine gute Faustregel ist, über den Tag verteilt ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, bis der Urin eine hellgelbe Farbe hat.

Zusätzliche Faktoren: Neben der Wasserzufuhr spielen weitere Faktoren eine entscheidende Rolle für eine gute Durchblutung: gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie die Kontrolle von Blutdruck und Cholesterin. Eine gute Durchblutung ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Faktoren, und Wasser ist nur ein wichtiger Bestandteil davon.

Fazit: Ausreichend Wasser trinken ist unerlässlich für eine gute Durchblutung und die allgemeine Gesundheit. Jedoch sollte man die individuelle Flüssigkeitszufuhr bewusst steuern und auf seinen Körper hören, um sowohl Unter- als auch Überversorgung zu vermeiden. Bei Unsicherheiten sollte man seinen Arzt konsultieren.