Kann eine Bindehautentzündung gefährlich werden?

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Eine harmlos erscheinende Bindehautentzündung kann, unbehandelt, zu Komplikationen führen. Die Ausbreitung auf tieferliegende Augenstrukturen ist möglich, ebenso wie das Risiko bakterieller Superinfektionen mit potentiellen Vernarbungen und Beeinträchtigung des Sehvermögens. Daher ist ärztlicher Rat bei anhaltenden Beschwerden unerlässlich.
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Kann eine Bindehautentzündung gefährlich werden?

Eine Bindehautentzündung, oft als “Roter Augen” bezeichnet, ist eine häufige Augenkrankheit, die in der Regel harmlos und selbstlimitierend ist. Die Entzündung der Bindehaut, der dünnen Schleimhaut, die das weiße Augenweiß bedeckt, äußert sich meist durch Rötung, Juckreiz, Brennen und Absonderungen. Doch selbst diese scheinbar harmlose Erkrankung kann, wenn unbehandelt, unerwünschte Folgen haben.

Die Gefahr liegt nicht in der Bindehautentzündung selbst, sondern in der Möglichkeit ihrer Ausbreitung und Komplikationen. Eine unbehandelte Bindehautentzündung kann sich auf tieferliegende Strukturen im Auge ausweiten. Dies kann zu Entzündungen der Hornhaut (Keratitis) oder der Iris (Iritis) führen. Solche Komplikationen können zu erheblichen Sehbeeinträchtigungen, sogar zu dauerhaften Schäden am Auge führen.

Ein weiteres ernstzunehmendes Risiko ist die sogenannte bakterielle Superinfektion. Die Entzündung selbst kann das Auge anfälliger für bakterielle Infektionen machen. Bleibt die Bindehautentzündung unbehandelt oder wird unzureichend behandelt, kann sich eine bakterielle Infektion manifestieren, die zu Vernarbungen der Bindehaut oder der Hornhaut führt. Diese Vernarbungen können wiederum zu einem dauerhaften Sehverlust führen. Schlimmer noch, eine bakterielle Augeninfektion kann sich schnell auf das andere Auge ausbreiten oder sogar zu einer schweren, lebensbedrohlichen Erkrankung führen, falls sie in den Organismus gelangt.

Besonders wichtig ist die Unterscheidung zwischen einer viralen und einer bakteriellen Bindehautentzündung. Während die virale Form in der Regel von selbst abklingt, erfordert eine bakterielle Erkrankung eine antibakterielle Behandlung durch einen Arzt. Nur ein Augenarzt kann eine genaue Diagnose stellen und die passende Therapie einleiten, da die Symptome von verschiedenen Erkrankungen überlappend sein können.

Deshalb ist ärztlicher Rat bei anhaltenden Beschwerden oder Verdacht auf eine bakterielle Bindehautentzündung absolut unerlässlich. Zu den Warnzeichen, die einen Arztbesuch notwendig machen, gehören:

  • Anhaltende Schmerzen im Auge
  • Erhebliche Rötung und Schwellung
  • Trübung des Sehvermögens
  • Starkes Brennen oder Juckreiz
  • Veränderte Sehleistung
  • Zunehmende Absonderungen (besonders eitrige oder grünliche Ausfluss)
  • Schmerzen beim Augenlidern öffnen
  • Fieber

Verzögerter oder ungeeigneter Behandlungsbeginn kann zu ernsthaften Augenproblemen führen. Ein frühzeitiger Besuch beim Augenarzt ist essenziell, um die optimale Behandlung zu gewährleisten und mögliche Komplikationen zu vermeiden. Eine Bindehautentzündung sollte nie auf die leichte Schulter genommen werden.