Kann man Guppys und Skalare halten?

0 Sicht

Die Haltung von Guppys und Skalaren im gleichen Aquarium ist nicht ratsam. Werden kleinere Fische, wie Guppys, ausgewachsenen Skalaren hinzugeführt, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie als Futter dienen.

Kommentar 0 mag

Guppys und Skalare: Eine friedliche Koexistenz oder ein Fressen und Gefressen werden?

Die Frage, ob Guppys und Skalare gemeinsam in einem Aquarium gehalten werden können, ist eine, die Aquarianer immer wieder beschäftigt. Auf den ersten Blick mag die farbenfrohe Lebendigkeit der Guppys in einem Becken, das von der majestätischen Eleganz der Skalare bewohnt wird, eine attraktive Vorstellung sein. Doch die Realität sieht oft anders aus und birgt Herausforderungen, die es zu berücksichtigen gilt.

Die natürliche Veranlagung: Ein Raubtier-Beute-Verhältnis

Skalare gehören zur Familie der Buntbarsche und sind, obwohl sie oft als friedliche Fische wahrgenommen werden, in ihrer natürlichen Umgebung Raubfische. Ihr Maul ist darauf ausgelegt, kleinere Beute zu fangen und zu verschlingen. Guppys, mit ihrer geringen Größe und ihrer langsamen Schwimmweise, fallen in dieses Beuteschema.

Die Größe macht den Unterschied

Der entscheidende Faktor für das Zusammenleben von Guppys und Skalaren ist die Größe. Solange die Guppys ausgewachsen und annähernd die gleiche Größe wie die Skalare haben, kann das Risiko, gefressen zu werden, minimiert werden. Allerdings ist selbst dann keine Garantie gegeben. Besonders junge Skalare, die noch ihren Jagdinstinkt entwickeln, können in den Guppys eine willkommene Mahlzeit sehen.

Weitere Risikofaktoren:

  • Stress für die Guppys: Selbst wenn die Guppys nicht gefressen werden, kann die ständige Anwesenheit der Skalare enormen Stress für sie bedeuten. Stress schwächt das Immunsystem der Guppys und macht sie anfälliger für Krankheiten.
  • Futterkonkurrenz: Skalare sind tendenziell gierige Fresser. Wenn sie mit Guppys zusammen gehalten werden, kann es zu Futterkonkurrenz kommen. Die Guppys können zu kurz kommen und unterernährt werden.
  • Unterschiedliche Ansprüche: Guppys bevorzugen tendenziell wärmeres Wasser als Skalare. Diese unterschiedlichen Ansprüche an die Wasserparameter können das Wohlbefinden beider Arten beeinträchtigen.

Wann eine Vergesellschaftung theoretisch möglich sein könnte:

  • Sehr großes Aquarium: Ein sehr großes Aquarium mit üppiger Bepflanzung bietet den Guppys Versteckmöglichkeiten und kann das Jagdverhalten der Skalare reduzieren.
  • Gut genährte Skalare: Wenn die Skalare ausreichend und ausgewogen gefüttert werden, ist die Wahrscheinlichkeit geringer, dass sie die Guppys als Futter ansehen.
  • Frühzeitige Vergesellschaftung: Wenn die Guppys und Skalare von klein auf zusammen aufwachsen, kann sich das Jagdverhalten der Skalare möglicherweise weniger stark entwickeln. Dies ist jedoch keine Garantie und erfordert sorgfältige Beobachtung.

Fazit: Lieber auf Nummer sicher gehen

Auch wenn es in einigen Fällen gelingen mag, Guppys und Skalare erfolgreich zu vergesellschaften, ist es im Allgemeinen nicht ratsam. Das Risiko, dass die Guppys gefressen werden oder unter Stress leiden, ist zu hoch. Es ist besser, sich für eine harmonischere Vergesellschaftung mit anderen Fischarten zu entscheiden, die besser zu den Bedürfnissen von Guppys und Skalaren passen.

Alternative Vergesellschaftung für Guppys:

  • Panzerwelse
  • Ohrgitterharnischwelse (Otocinclus)
  • Verschiedene Salmlerarten (z.B. Neon- oder Glühlichtsalmler)

Alternative Vergesellschaftung für Skalare:

  • Rotkopfsalmler
  • Corydoras-Arten
  • Große, friedliche Welse

Durch die Auswahl passender Gesellschaftsfische können Sie ein harmonisches und artgerechtes Aquarium schaffen, in dem sich alle Bewohner wohlfühlen.