Kann man mit Zahnfüllung Astronaut werden?

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Der Traum vom All kann an den Zähnen scheitern: Astronauten benötigen ein makelloses Gebiss, frei von Füllungen. Grund dafür sind die extremen Belastungen in Zentrifugen, bei denen stundenlange Drehungen und ungewohnte Kräfte wirken. Neben ausgezeichneter Fitness gehört auch die Akzeptanz von Astronautenkost aus der Tube zum Anforderungsprofil.

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Zähne und Schwerelosigkeit: Warum Zahnfüllungen den Astronauten-Traum gefährden können

Der Blick in die Sterne, das Gefühl der Schwerelosigkeit, die Erkundung unendlicher Weiten – der Traum vom Weltraum fasziniert die Menschheit seit jeher. Doch wer Astronaut werden will, muss mehr als nur fit und mutig sein. Selbst scheinbar kleine Details wie der Zustand der Zähne können den großen Traum platzen lassen. Die gängige Annahme, dass Zahnfüllungen ein absolutes Ausschlusskriterium für die Astronautenausbildung darstellen, ist zwar vereinfacht, aber dennoch nicht ganz falsch.

Der Schlüssel liegt in den extremen Belastungen, denen der Körper während des Trainings und des Missionsverlaufs ausgesetzt ist. Die Ausbildung von Astronauten beinhaltet rigorose Tests in Zentrifugen, die simulieren, wie der Körper mit den G-Kräften bei Starts und Landungen umgeht. Diese Zentrifugen erzeugen enorme Drehkräfte, die den Körper stundenlang extremen Beschleunigungen und Verzögerungen aussetzen. Hierbei kommt es zu einer massiven Durchblutungsänderung im gesamten Körper.

Während dieses Prozesses spielen die Zähne eine unerwartete Rolle. Kommt es zu einer Beschädigung einer Zahnfüllung, beispielsweise durch Materialermüdung oder unzureichende Haftung, kann dies zu erheblichen Problemen führen. Ein abgebrochener Teil der Füllung kann in den weichen Geweben des Mundes zu Verletzungen führen, Schwellungen verursachen oder sogar die Luftröhre verstopfen – Szenarien, die im geschlossenen Kreislauf einer Raumkapsel besonders kritisch sind.

Darüber hinaus spielt die medizinische Versorgung im Weltraum eine entscheidende Rolle. Während komplexere Eingriffe im Orbit möglich sind, ist die Behandlung von Zahnproblemen während einer Mission oft limitiert. Ein akut auftretendes Problem mit einer Füllung kann die Mission gefährden oder zumindest den Astronauten erhebliche Schmerzen zufügen.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Auswahlkriterien für Astronauten sehr streng sind. Ein gesundes, vollständig eigenes Gebiss ohne Füllungen minimiert das Risiko von Komplikationen erheblich. Das bedeutet jedoch nicht, dass Menschen mit Füllungen automatisch disqualifiziert sind. Die endgültige Entscheidung hängt von einer gründlichen zahnärztlichen Untersuchung ab, die das individuelle Risiko einschätzt. Moderne Füllmaterialien und sorgfältige zahnärztliche Behandlung können das Risiko zwar deutlich senken, doch die Prävention bleibt der beste Weg. Eine umfassende Zahnsanierung vor Beginn des Astronauten-Trainings ist daher oft unerlässlich, um den Traum vom All nicht an den Zähnen scheitern zu lassen. Das ist letztendlich genauso wichtig wie die Beherrschung der Astronautenkost aus der Tube.