Welche Zahncreme benutzen Astronauten?
Die NASA entwickelte Hydroxyapatit (HAp) in den 1970er Jahren, um Zahn- und Knochenverlust bei Astronauten auf Schwerelosigkeitsmissionen entgegenzuwirken. HAp eignet sich für die Zahnpflege, da es mineralisierend wirkt und Karies vorbeugt.
Welches Wundermittel putzen Astronauten ihre Zähne? Die überraschende Antwort.
Die Schwerelosigkeit, die Strahlung, die strenge Diät – das Leben im All stellt Astronauten vor immense Herausforderungen. Eine davon, die vielleicht überraschend wenig Beachtung findet, ist die Zahnpflege. Welchen Zahnpasta-Zaubermittel verwenden sie also, um Karies und Zahnfleischproblemen in der Schwerelosigkeit zu trotzen? Die Antwort ist weniger glamourös, als man vielleicht vermuten würde, aber dafür umso innovativer: es geht nicht um eine bestimmte Zahnpasta-Marke, sondern um einen wissenschaftlichen Ansatz.
Die NASA erkannte frühzeitig die besonderen Risiken für die Mundgesundheit im Weltraum. Die veränderten Bedingungen und die oft eingeschränkte Ernährung erhöhen das Kariesrisiko erheblich. Deshalb wurde bereits in den 1970er Jahren intensiv an Lösungen geforscht. Das Ergebnis dieser Bemühungen: der Fokus liegt nicht auf einer speziellen Zahnpasta-Zusammensetzung im herkömmlichen Sinne, sondern auf einem Wirkstoff, der die Zahnstruktur selbst stärkt: Hydroxylapatit (HAp).
Hydroxylapatit ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Zahnschmelzes. Er ist ein Mineral, das die Zähne mineralisiert und somit widerstandsfähiger gegen Säuren macht – den Hauptverursachern von Karies. Im Gegensatz zu herkömmlichen Zahnpasten, die primär Plaque entfernen und den Mundraum reinigen, wirkt HAp prophylaktisch. Es füllt mikroskopisch kleine Defekte im Zahnschmelz aus und stärkt ihn von innen heraus. Dadurch wird die Entstehung von Karies effektiv vorgebeugt.
Die NASA entwickelte spezielle HAp-haltige Zahnpasten für den Einsatz im Weltraum. Diese enthalten zwar zusätzlich Reinigungs- und Geschmacksstoffe, aber der Kern der Formel, die innovative Komponente, ist der mineralisierende Effekt des Hydroxylapatits. Die genaue Zusammensetzung dieser Spezialzahnpasten ist jedoch nicht öffentlich zugänglich.
Es ist wichtig zu betonen, dass Astronauten nicht ausschließlich mit HAp-Zahnpasta ihre Zähne putzen. Die Mundhygiene im Weltall umfasst ein umfassendes Programm, das regelmäßiges Putzen, Spülen und die Verwendung von speziellen Mundspülungen beinhaltet. Der Einsatz von HAp stellt jedoch einen wichtigen Baustein dar, um die Herausforderungen der Mundgesundheit auf Langzeitmissionen zu meistern. Die Technologie, die für die Raumfahrt entwickelt wurde, findet mittlerweile auch immer mehr Anwendung in zivilen Zahnpasten, was beweist, dass die Forschung der NASA nicht nur die Astronauten, sondern auch uns alle profitieren lässt. Der “Weltraum-Zahnpasta”-Effekt sorgt also letztendlich für gesündere Zähne für alle.
#Astronauten#Raumfahrt#ZahncremeKommentar zur Antwort:
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