Kann man ohne Überweisung zum Gynäkologen?

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In der Regel benötigen Sie für einen Besuch beim Frauenarzt keine Überweisung. Anders als bei vielen anderen Fachärzten, ist der direkte Gang zum Gynäkologen ohne vorherige Vorstellung beim Hausarzt üblich und möglich. Patientinnen der hausarztzentrierten Versorgung (HZV) bilden hier eine Ausnahme.

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Zum Frauenarzt – Überweisung ja oder nein?

Der Besuch beim Frauenarzt gehört für viele Frauen zum regelmäßigen Gesundheitscheck. Doch die Frage, ob eine Überweisung vom Hausarzt notwendig ist, taucht immer wieder auf. Die kurze Antwort lautet: In den meisten Fällen nicht.

Im Gegensatz zu vielen anderen Facharztbereichen ist ein direkter Besuch beim Gynäkologen ohne vorherige Konsultation des Hausarztes die Regel. Sie können selbstständig einen Termin vereinbaren und sich untersuchen lassen. Dies gilt sowohl für Vorsorgeuntersuchungen wie den Pap-Abstrich, als auch für akute Beschwerden wie beispielsweise Infektionen oder Zyklusstörungen.

Ausnahmen bestätigen die Regel:

Die wichtigste Ausnahme bildet die hausarztzentrierte Versorgung (HZV). Teilnehmende Patientinnen müssen sich in der Regel zunächst an ihren Hausarzt wenden, der dann gegebenenfalls eine Überweisung an den Gynäkologen ausstellt. Ob Ihre Krankenkasse eine HZV anbietet und ob Sie daran teilnehmen, erfahren Sie am besten bei Ihrer Krankenkasse oder Ihrem Hausarzt. Die Teilnahme an der HZV ist freiwillig.

Weitere Ausnahmen können sich ergeben, wenn:

  • Spezielle Untersuchungen notwendig sind, die über den Standard einer gynäkologischen Praxis hinausgehen. In solchen Fällen kann der Gynäkologe selbst eine Überweisung an einen spezialisierten Arzt (z.B. Endokrinologen, Urologen) empfehlen.
  • Die Krankenkasse dies explizit vorschreibt. Obwohl selten, kann es in Einzelfällen vorkommen, dass die Krankenkasse aus Kostengründen eine vorherige Abklärung beim Hausarzt verlangt. Dies sollte jedoch im Vorfeld geklärt werden.

Im Zweifelsfall:

Sollten Sie sich unsicher sein, ob Sie eine Überweisung benötigen, rufen Sie am besten direkt bei Ihrer Krankenkasse oder bei der gynäkologischen Praxis an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können Ihnen schnell und unkompliziert Auskunft geben und Ihnen so unnötige Wege ersparen. Eine kurze telefonische Anfrage ist deutlich effizienter, als im Vorfeld unnötig den Hausarzt aufzusuchen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein Besuch beim Gynäkologen ist in der Regel ohne Überweisung problemlos möglich. Nur in Ausnahmefällen, insbesondere bei der Teilnahme an der HZV oder bei speziellen Untersuchungen, ist eine vorherige Konsultation des Hausarztes notwendig. Im Zweifelsfall klären Sie dies am besten direkt mit Ihrer Krankenkasse oder dem Frauenarzt.