Tun Sirenen den Ohren von Hunden weh?

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Hunde reagieren auf Sirenen oft mit Heulen, nicht aus Schmerz, sondern aus sozialer Imitation. Ihr Gehör ist zwar empfindlicher als unseres, doch der Lärm löst eher Mitgefühl oder spielerisches Mitheulen aus, als physische Belastung. Die Lautstärke allein verursacht keine Ohrenschmerzen.
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Heulen im Chor: Warum reagieren Hunde auf Sirenen?

Der ohrenbetäubende Schrei einer nahenden Sirene: Für uns Menschen oft ein Schockmoment, für Hunde hingegen oft ein Anlass zum Heulen. Doch wehtut es ihnen dabei nicht. Im Gegensatz zu der landläufigen Annahme, dass die hohe Lautstärke den empfindlichen Hundeohren schadet, ist die Reaktion auf Sirenen in den meisten Fällen eine soziale und emotionale, weniger eine physische.

Natürlich besitzen Hunde ein deutlich empfindlicheres Gehör als Menschen. Sie nehmen Frequenzen wahr, die wir gar nicht hören können. Diese höhere Empfindlichkeit bedeutet aber nicht automatisch, dass eine Sirene ihnen Schmerzen bereitet. Die Lautstärke an sich, selbst bei sehr lauten Sirenen, übersteigt zwar den für Hunde angenehmen Bereich, verursacht aber in der Regel keine bleibenden Gehörschäden. Eine dauerhafte Exposition mit extremen Lärmpegeln ist natürlich schädlich, aber das kurze Auftreten einer Sirene ist in der Regel unbedenklich.

Statt Schmerz äußert sich die Reaktion der Hunde vielmehr in einem – oft chorartigen – Heulen. Diese Reaktion ist primär auf soziales Verhalten zurückzuführen. Hunde imitieren Geräusche, besonders solche, die emotional aufgeladen sind. Das Heulen der Sirene wird als emotionaler Auslöser interpretiert. Man könnte es mit einem instinktiven Mitgefühl vergleichen: Der Hund “spürt” die Dringlichkeit, die mit dem Sirenengeheul verbunden ist und reagiert darauf mit einem ähnlichen, wenn auch weniger schrillen Ton.

Manche Hunde reagieren sogar spielerisch auf den Lärm. Das Heulen wird dann als eine Art Ausdruck von Aufregung oder Teilnahme interpretiert, ähnlich wie ein mitfieberndes Bellen bei einem spannenden Spiel. Die Reaktion des einzelnen Hundes hängt dabei von verschiedenen Faktoren ab, darunter seine Rasse, sein Temperament, seine Vorerfahrungen und sein aktueller Gemütszustand.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Während das empfindliche Gehör von Hunden durchaus durch extreme und dauerhafte Lärmbelastung geschädigt werden kann, ist das Heulen auf Sirenen in der Mehrzahl der Fälle kein Ausdruck von Schmerz, sondern eine soziale und emotionale Reaktion – ein Mitgefühl, ein spielerisches Mitmachen oder schlichtweg die Imitation eines auffälligen Geräusches. Besitzer sollten ihre Hunde dennoch vor übermäßiger Lärmbelastung schützen, um langfristige Gehörschäden zu vermeiden.