Wann ist jemand ein sicherer Schwimmer?

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Als sicherer Schwimmer gilt, wer das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze erworben hat. Dieses Abzeichen weist nach, dass die Person über grundlegende Schwimmfähigkeiten verfügt, wie etwa das Springen ins Wasser, das Schwimmen über eine längere Strecke sowie das Tauchen und Heraufholen eines Gegenstandes aus dem Wasser. Nichtschwimmer sollten immer in Armreichweite beaufsichtigt werden, auch wenn sie Auftriebshilfen wie Westen oder Schwimmflügel tragen.

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Sicherer Schwimmer: Mehr als nur ein paar Züge im Wasser

Der Begriff “sicherer Schwimmer” ist vielschichtiger, als es auf den ersten Blick erscheint. Ein einfaches “Ja, ich kann schwimmen” reicht nicht aus, um diese Bezeichnung zu verdienen. Sicheres Schwimmen bedeutet mehr als nur die Fähigkeit, sich einige Meter über Wasser zu halten. Es umfasst ein breites Spektrum an Fertigkeiten, die den Umgang mit verschiedenen Situationen im und am Wasser sicher bewältigen lassen.

Das Deutsche Schwimmabzeichen in Bronze, wie oft fälschlicherweise angenommen wird, ist zwar ein Indikator für grundlegende Schwimmfähigkeiten, repräsentiert aber nicht automatisch absolute Sicherheit im Wasser. Es bescheinigt das Beherrschen von Kernkompetenzen wie dem Springen vom Beckenrand, dem Schwimmen einer bestimmten Distanz, dem Tauchen und dem Bergen eines Gegenstandes vom Beckenboden. Diese Fähigkeiten sind essenziell, bilden aber nur einen Teil des umfassenden Bildes eines sicheren Schwimmers.

Was zeichnet einen wirklich sicheren Schwimmer aus?

Ein sicherer Schwimmer beherrscht nicht nur die technischen Grundlagen, sondern verfügt zusätzlich über:

  • Ausdauer: Langes Schwimmen, möglicherweise in unruhigem Wasser, erfordert Kondition und Ausdauer. Das Deutsche Schwimmabzeichen testet dies nur eingeschränkt.
  • Wasserbewusstsein: Ein sicherer Schwimmer kennt die Gefahren des Wassers, wie Strömungen, Unterströmungen oder plötzliche Tiefenunterschiede, und weiß, wie er sich in solchen Situationen verhält.
  • Selbstrettung: Im Notfall ist die Fähigkeit zur Selbstrettung entscheidend. Dies umfasst das sichere Verlassen des Wassers, das Anlegen an einem sicheren Punkt und das Einholen von Hilfe.
  • Wissen über Wasserrettungsmaßnahmen: Grundlegendes Wissen über Rettungstechniken und die Grenzen der eigenen Fähigkeiten ist unerlässlich.
  • Angemessenes Risikoverhalten: Ein sicherer Schwimmer schätzt Risiken realistisch ein und passt sein Verhalten den jeweiligen Bedingungen an (z.B. Wetter, Wassertemperatur, Gewässertyp).
  • Kontinuierliches Üben: Schwimmfähigkeiten sind trainierbar und bedürfen regelmäßigen Übens, um sie zu erhalten und zu verbessern.

Die Rolle der Aufsicht:

Auch für Personen mit Schwimmabzeichen gilt: Eine ständige Aufsicht, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, ist unabdingbar, besonders in unbekannten Gewässern. Auftriebshilfen wie Schwimmwesten bieten zwar zusätzliche Sicherheit, ersetzen aber niemals die Aufsicht durch eine erwachsene, schwimmfähige Person.

Fazit:

Ein sicherer Schwimmer ist mehr als nur der Inhaber eines Schwimmabzeichens. Es ist eine Kombination aus technischem Können, Wasserbewusstsein, Risikomanagement und dem ständigen Bemühen um die Verbesserung der eigenen Fähigkeiten. Regelmäßiges Training, das Überdenken der eigenen Grenzen und die Beachtung der Sicherheitsregeln sind die Schlüssel zum sicheren Schwimmen. Vertrauen Sie nicht allein auf Zertifikate, sondern auf Ihre Fähigkeiten und Ihr Urteilsvermögen im Umgang mit dem Wasser.