Wann sollte man zum Frauenarzt, wenn die Periode ausbleibt?

9 Sicht
Ein Ausbleiben der Periode kann verschiedene Ursachen haben. Bei Ausbleiben von drei Monatsblutungen, weniger als neun Perioden pro Jahr oder plötzlichen Veränderungen des Zyklus sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Dies gilt besonders für Frauen im gebärfähigen Alter mit zuvor regelmäßigem Zyklus.
Kommentar 0 mag

Ausbleibende Periode: Wann ein Besuch beim Frauenarzt sinnvoll ist

Eine ausbleibende Periode, auch Amenorrhö genannt, kann Frauen verunsichern. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen Schwankungen bis hin zu ernsthaften Erkrankungen. Ein einfaches “Drei-Monats-Regel” reicht oft nicht aus, um die Notwendigkeit eines Arztbesuchs richtig einzuschätzen. Wann Sie also tatsächlich einen Termin beim Frauenarzt vereinbaren sollten, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Regelmäßige Zyklen und plötzliches Ausbleiben: Haben Sie bisher einen regelmäßig verlaufenden Zyklus gehabt (mit Abweichungen von maximal wenigen Tagen) und bleibt die Periode nun plötzlich aus, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, sobald die erwartete Periode um mehr als eine Woche überschritten ist. Dies gilt insbesondere dann, wenn Sie sexuell aktiv sind und einen Schwangerschaftstest ausgeschlossen haben. Auch wenn neben dem Ausbleiben der Periode weitere Symptome wie Brustspannen, Übelkeit oder Müdigkeit auftreten, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam.

Unregelmäßige Zyklen und Ausbleiben: Bei Frauen mit von Natur aus unregelmäßigen Zyklen ist die Beurteilung schwieriger. Hier spielt die individuelle Zykluslänge eine Rolle. Liegt die Abweichung deutlich über der üblichen Spanne Ihrer Zyklen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ein unregelmäßiger Zyklus kann auf hormonelle Ungleichgewichte, Stress oder Erkrankungen hinweisen.

Anzahl der Perioden pro Jahr: Weniger als neun Perioden pro Jahr (Oligomenorrhö) sollten ebenfalls ärztlich abgeklärt werden. Dies deutet auf eine verminderte Funktion des Eierstocks hin und kann verschiedene Ursachen haben, wie z.B. Gewichtsschwankungen (starkes Unter- oder Übergewicht), hormonelle Störungen oder auch Erkrankungen der Schilddrüse.

Weitere Symptome: Neben dem Ausbleiben der Periode sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, wenn zusätzliche Symptome auftreten, wie:

  • Starke Schmerzen: Besonders bei Unterbauchschmerzen, die mit Fieber oder Übelkeit einhergehen.
  • Ausfluss mit ungewöhnlichem Geruch oder Farbe: Dies kann ein Hinweis auf eine Infektion sein.
  • Gewichtsveränderungen: Unerklärliche Gewichtszunahme oder -abnahme kann ein Indikator für verschiedene Erkrankungen sein.
  • Veränderungen der Körperbehaarung: Unerklärliche Zunahme oder Abnahme von Körperhaaren.
  • Veränderungen der Haut: Akne, vermehrte Körperbehaarung oder andere Hautveränderungen.

Wann Sie nicht in Panik geraten müssen:

  • Stress: Stress kann den Zyklus beeinflussen und zu einem Ausbleiben der Periode führen. Eine Entspannungsphase kann hier Abhilfe schaffen. Persistiert das Problem, ist jedoch auch hier ein Arztbesuch ratsam.
  • Sport: Intensiver Ausdauersport kann ebenfalls zu Zyklusstörungen führen. Eine Reduktion des Trainingsumfangs kann hilfreich sein.

Fazit: Ein Ausbleiben der Periode ist nicht immer ein Grund zur Sorge. Jedoch sollten Sie bei unklarer Ursache und besonders bei zusätzlichen Symptomen frühzeitig einen Frauenarzt aufsuchen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine gezielte Behandlung und beugt möglichen Komplikationen vor. Scheuen Sie sich nicht, Ihre Sorgen mit Ihrem Arzt zu besprechen – er kann Ihnen die beste Beratung und Behandlung zukommen lassen.