Wie viel Sport kann zum Ausbleiben der Periode führen?

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Intensiver Sport mit starkem Kaloriendefizit kann den Menstruationszyklus stören. Gesunde Bewegung fördert hingegen die Fitness und das Wohlbefinden, ohne die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen. Ausgewogenes Training und eine ausreichende Ernährung sind entscheidend für einen regelmäßigen Zyklus.
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Sport und Zyklus: Wann bleibt die Periode aus?

Sport und Bewegung sind essenziell für Gesundheit und Wohlbefinden. Doch gerade bei Frauen kann exzessives Training den Hormonhaushalt und damit auch den Menstruationszyklus beeinflussen.

Dieser Artikel beleuchtet das Spannungsfeld zwischen sportlicher Aktivität und dem Ausbleiben der Periode, erklärt die zugrundeliegenden Mechanismen und gibt Tipps für ein gesundes Gleichgewicht.

Wie Sport den Zyklus beeinflusst

Der weibliche Körper ist ein komplexes Wunderwerk, in dem Hormone wie Östrogen und Progesteron den Menstruationszyklus steuern. Intensiver Sport, insbesondere in Kombination mit einem starken Kaloriendefizit, kann diesen feinjustierten Hormonhaushalt durcheinanderbringen.

Gründe für das Ausbleiben der Periode durch Sport:

  • Energiesparmodus: Bei zu wenig Energiezufuhr schaltet der Körper in einen Energiesparmodus und fährt nicht-essentielle Funktionen, wie den Zyklus, herunter, um wichtige Organe zu schützen.
  • Hormonelle Veränderungen: Extremer Sport kann die Produktion des Gonadotropin-Releasing-Hormons (GnRH) im Gehirn reduzieren. GnRH ist jedoch essentiell für die Ausschüttung von Östrogen und Progesteron, die den Eisprung und die Menstruation steuern.
  • Stressfaktor Sport: Körperliche Belastung stellt einen Stressfaktor dar. Zu viel Sport kann zu einer erhöhten Produktion des Stresshormons Cortisol führen, welches wiederum den Hormonhaushalt und den Zyklus negativ beeinflussen kann.

Gesunder Sport vs. übertriebenes Training

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen gesundem Sport und übertriebenem Training. Moderate Bewegung wirkt sich in der Regel positiv auf den Körper aus. Sie stärkt das Herz-Kreislauf-System, verbessert die Stimmung und kann sogar Menstruationsbeschwerden lindern.

Anzeichen für ein Ungleichgewicht:

  • Ausbleiben der Periode für mehrere Monate
  • Gewichtsverlust trotz gesteigertem Appetit
  • Schlafstörungen und Müdigkeit
  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit

Das richtige Maß finden: Tipps für einen gesunden Zyklus

  • Ausgewogenes Training: Achten Sie auf eine Kombination aus Ausdauer- und Kraftsport an 3-5 Tagen pro Woche.
  • Ausreichende Kalorienzufuhr: Versorgen Sie Ihren Körper mit ausreichend Energie, insbesondere bei intensivem Training.
  • Auf den Körper hören: Achten Sie auf Signale wie Müdigkeit, Verletzungsanfälligkeit oder anhaltende Schmerzen und gönnen Sie sich Ruhepausen.
  • Professionelle Beratung: Bei Zyklusstörungen, die länger als drei Monate andauern, sollten Sie unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

Sport und ein regelmäßiger Zyklus müssen kein Widerspruch sein. Mit einem achtsamen Umgang mit dem eigenen Körper, einer ausgewogenen Ernährung und dem richtigen Maß an Bewegung steht einem aktiven und gesunden Lebensstil nichts im Wege.