Wann verknöchern die Wachstumsfugen?

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Die Wachstumsfuge im Fersenbein, die für das Längenwachstum des Knochens verantwortlich ist, verschließt sich bei den meisten Kindern im Alter von 12 bis 13 Jahren. Eine Entzündung dieser Fuge, bekannt als Morbus Sever, kann zu Schmerzen in der Ferse führen. Glücklicherweise lässt sich diese Erkrankung meist mit konservativen Behandlungsmethoden erfolgreich bekämpfen.
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Fersensporn bei Kindern: Wenn Wachstum zur Belastung wird

Die Pubertät ist eine Zeit der Veränderung, in der der Körper eines Kindes einen enormen Wachstumsschub erlebt. Doch dieser Wachstumsschub kann auch mit Schmerzen verbunden sein, insbesondere in der Ferse. Verantwortlich dafür kann eine Entzündung der Wachstumsfuge im Fersenbein sein, bekannt als Morbus Sever.

Was ist Morbus Sever und warum tritt er auf?

Das Fersenbein, auch Calcaneus genannt, verfügt über eine knorpelige Wachstumsfuge, die für das Längenwachstum des Knochens verantwortlich ist. Bei den meisten Kindern schließt sich diese Fuge im Alter zwischen 12 und 13 Jahren. Während dieser Phase ist der Knorpel jedoch besonders empfindlich gegenüber Überlastung und Zugkräften.

Morbus Sever tritt auf, wenn die Achillessehne, die am Fersenbein ansetzt, durch starke Zugkräfte den Knorpel der Wachstumsfuge reizt und entzündet. Besonders häufig sind Kinder und Jugendliche zwischen 9 und 14 Jahren betroffen, die sportlich aktiv sind, insbesondere bei Sportarten mit hoher Stoßbelastung wie Laufen, Fußball oder Basketball.

Typische Symptome und Diagnose von Morbus Sever

Morbus Sever macht sich durch Schmerzen in der Ferse bemerkbar, die typischerweise nach dem Sport oder bei Belastung stärker werden. Im Ruhezustand klingen die Schmerzen in der Regel wieder ab. Weitere Anzeichen können sein:

  • Druckschmerz an der Rückseite der Ferse
  • Schwellung an der Ferse
  • Steifheit im Fußgelenk, besonders am Morgen
  • Hinken beim Gehen

Die Diagnose von Morbus Sever erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und Befragung des Patienten. Röntgenaufnahmen werden in der Regel nicht benötigt, können aber hilfreich sein, um andere Erkrankungen auszuschließen.

Behandlung von Morbus Sever: Entlastung und Geduld sind gefragt

Die gute Nachricht ist: Morbus Sever ist eine vorübergehende Erkrankung, die in der Regel folgenlos ausheilt, sobald die Wachstumsfuge im Fersenbein geschlossen ist. Die Behandlung zielt darauf ab, die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu reduzieren.

Zu den gängigen Therapiemaßnahmen gehören:

  • Entlastung: Reduzierung der sportlichen Belastung und Vermeidung von Aktivitäten, die Schmerzen verursachen
  • Kühlung: Kühlen der betroffenen Stelle mit Eispackungen
  • Schmerzmittel: Einnahme von Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Paracetamol
  • Physiotherapie: Dehnübungen für die Wadenmuskulatur und die Achillessehne
  • Einlagen: Spezielle Schuheinlagen können den Druck auf die Ferse reduzieren

In seltenen Fällen kann eine Ruhigstellung des Fußes in einem Gipsverband erforderlich sein.

Vorbeugung von Morbus Sever

Um Morbus Sever vorzubeugen, ist es wichtig, die Belastung des Fersenbeins zu reduzieren:

  • Richtiges Schuhwerk: Tragen von gut gedämpften Sportschuhen, die den Fuß ausreichend stützen
  • Aufwärmen vor dem Sport: Gründliches Aufwärmen der Muskulatur vor dem Sport
  • Dehnübungen: Regelmäßiges Dehnen der Wadenmuskulatur und der Achillessehne
  • Vermeidung von Überlastung: Steigerung des Trainingspensums schrittweise

Morbus Sever kann zwar schmerzhaft sein und die sportlichen Aktivitäten einschränken, aber mit der richtigen Behandlung und etwas Geduld verschwinden die Beschwerden in der Regel vollständig. Wichtig ist, die Signale des Körpers ernst zu nehmen und rechtzeitig einen Arzt aufzusuchen, um eine schnelle Diagnose und Therapie zu gewährleisten.