Warum einen Wasserionisierer verwenden?

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Alkalisches Wasser, durch Ionisierung gewonnen, verspricht zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Befürworter preisen einen verlangsamten Alterungsprozess, gesteigerte Energie und Schutz vor Krankheiten an. Die Neutralisierung vermeintlich schädlicher Säurebelastungen wird ebenfalls hervorgehoben, obwohl wissenschaftliche Belege umstritten bleiben.

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Trinkwasser-Upgrade? Eine kritische Betrachtung von Wasserionisierern

Der Markt für Wasserionisierer boomt. Versprechen von vitalisiertem, alkalischem Wasser, das den Körper entgiftet und Krankheiten vorbeugt, locken viele Käufer. Doch halten diese Behauptungen einer wissenschaftlichen Überprüfung stand? Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile von Wasserionisierern und hilft Ihnen, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Die Kernfunktion eines Wasserionisierers besteht in der Elektrolyse des Wassers. Durch elektrische Spannung wird das Wasser in alkalisches und saures Wasser getrennt. Das alkalische Wasser, das meist getrunken wird, hat einen höheren pH-Wert als normales Leitungswasser. Befürworter argumentieren, dass dieser höhere pH-Wert den Körper entgiftet, die Zellfunktion verbessert und den Alterungsprozess verlangsamt. Weiterhin wird eine gesteigerte Energie und ein stärkeres Immunsystem angepriesen.

Die vermeintlichen Vorteile im Detail:

  • Alkalisierung des Körpers: Der Körper besitzt komplexe Puffersysteme, die den pH-Wert des Blutes konstant halten. Ob die Einnahme von alkalischem Wasser diesen pH-Wert tatsächlich signifikant verändert, ist umstritten. Eine Verschiebung des Blut-pH-Werts (Azidose oder Alkalose) ist gefährlich und weist auf ernsthafte gesundheitliche Probleme hin.
  • Antioxidative Wirkung: Alkalisches Wasser enthält vermehrt Wasserstoffmoleküle (H2), denen antioxidative Eigenschaften zugeschrieben werden. Studien zu diesem Thema sind vielversprechend, jedoch noch nicht ausreichend, um definitive Schlussfolgerungen zu ziehen. Die Konzentration an Wasserstoff im ionisierten Wasser ist zudem oft gering und fraglich, ob sie einen messbaren Effekt auf den Körper hat.
  • Verbesserte Hydratation: Die Behauptung, alkalisches Wasser würde besser hydrieren, ist nicht unwidersprochen. Obwohl einige Personen subjektiv eine verbesserte Hydratation berichten, fehlen bislang umfassende wissenschaftliche Belege.

Die kritische Perspektive:

Die gesundheitsfördernden Wirkungen von alkalischem Wasser sind wissenschaftlich nicht eindeutig belegt. Viele Studien sind klein angelegt oder methodisch fragwürdig. Die Behauptungen zur Entgiftung und Krankheitsvorbeugung sind oft übertrieben dargestellt und basieren mehr auf Anekdoten als auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen.

Zusätzliche Überlegungen:

  • Kosten: Wasserionisierer sind eine kostspielige Anschaffung. Die laufenden Kosten für Strom und Filter müssen ebenfalls berücksichtigt werden.
  • Wartung: Wasserionisierer benötigen regelmäßige Reinigung und Wartung, um optimale Leistung und Hygiene zu gewährleisten.
  • Mineralstoffgehalt: Die Elektrolyse kann den Mineralstoffgehalt des Wassers verändern. Ob dies positiv oder negativ ist, hängt von der Zusammensetzung des Ausgangs Wassers ab.

Fazit:

Ob sich die Anschaffung eines Wasserionisierers lohnt, ist individuell zu entscheiden. Die Behauptungen über die gesundheitlichen Vorteile sind zwar verlockend, jedoch wissenschaftlich nicht vollständig bestätigt. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und ausreichend Trinkwasser (gewöhnliches Leitungswasser genügt meist vollkommen) bildet die beste Grundlage für Ihre Gesundheit. Bevor Sie in einen Wasserionisierer investieren, sollten Sie die Kosten, den Wartungsaufwand und die fragwürdigen wissenschaftlichen Belege sorgfältig abwägen. Sprechen Sie im Zweifel mit Ihrem Arzt oder einer qualifizierten Ernährungsberatung.