Warum färbt Gold die Haut schwarz?

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Metallabrieb entsteht, wenn winzige Metallpartikel von einem Goldschmuckstück abgerieben werden. Diese Partikel bilden eine schwarze Substanz auf der Haut, die durch Lotionen oder Öle verstärkt werden kann.

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Warum färbt Gold die Haut manchmal schwarz? – Ein genauerer Blick

Die Behauptung, Gold färbe die Haut schwarz, ist nicht ganz korrekt. Reines Gold (24 Karat) ist chemisch sehr inert und reagiert kaum mit der Haut. Die Schwarzfärbung, die manche Menschen an Hautstellen beobachten, die mit Goldschmuck in Kontakt kamen, ist daher nicht auf das Gold selbst zurückzuführen, sondern auf andere Metalle, die in Legierungen verwendet werden.

Goldschmuck, wie er im Handel erhältlich ist, ist selten aus reinem Gold gefertigt. Stattdessen werden Legierungen verwendet, die Gold mit anderen Metallen wie Silber, Kupfer oder Nickel mischen. Diese Legierungsmetalle sind deutlich reaktiver als Gold. Die eigentliche Ursache der Schwarzfärbung ist daher die Oxidation dieser Metalle.

Der Prozess läuft folgendermaßen ab:

  • Metallabrieb: Durch das Tragen des Schmucks kommt es zu einem minimalen Abrieb des Materials. Winzigste Partikel der Legierung werden von der Oberfläche des Schmucks abgeschliffen und gelangen auf die Haut. Dieser Abrieb ist umso stärker, je geringer die Goldreinheit und je rauer die Oberfläche des Schmucks ist.
  • Oxidation: Die freigesetzten Metallpartikel, insbesondere das Kupfer oder Silber, reagieren mit Schwefelverbindungen in der Luft, Schweiß und Hautsekreten. Diese Reaktion führt zur Bildung von Sulfiden (z.B. Kupfersulfid oder Silbersulfid), welche dunkel, oft schwarz oder bräunlich gefärbt sind. Diese Sulfide lagern sich auf der Haut ab und erzeugen den sichtbaren, dunklen Belag.
  • Verstärkung durch Hautsekrete: Lotionen, Cremes, Öle oder auch Schweiß können diesen Prozess beschleunigen. Sie können die Reaktion der Metalle mit Schwefelverbindungen fördern und die Bildung der dunklen Sulfide verstärken.

Die Farbe des Belags hängt von der Zusammensetzung der Legierung ab: Kupferverbindungen führen oft zu grünlichen oder bräunlichen Verfärbungen, während Silberverbindungen eher schwarze oder graue Färbungen verursachen. Die Intensität der Verfärbung ist abhängig von der Konzentration der jeweiligen Metalle in der Legierung und der Dauer des Kontakts mit der Haut.

Fazit: Die „Schwarzfärbung“ durch Goldschmuck ist kein Zeichen für schlechte Goldqualität, sondern ein Hinweis auf die Legierungsmetalle und deren Reaktion mit der Umgebung. Um dies zu minimieren, sollte man Schmuck aus höherkarätigem Gold (höherer Goldanteil) bevorzugen und den Schmuck regelmäßig reinigen. Eine sanfte Reinigung mit einem weichen Tuch und lauwarmem Wasser entfernt den Belag in der Regel effektiv. Bei hartnäckigen Verfärbungen sollte man sich an einen Juwelier wenden.