Warum fröstelt man bei einer Erkältung?
Warum fröstelt man bei einer Erkältung? Ein komplexes Zusammenspiel im Körper
Das unangenehme Frösteln bei einer Erkältung ist kein zufälliges Symptom, sondern ein komplexer Prozess, der den Kampf unseres Immunsystems gegen die eingedrungenen Viren widerspiegelt. Es handelt sich nicht einfach um „Kälte“, sondern um eine aktive Regulation der Körpertemperatur durch das Gehirn, die im Rahmen der Abwehrreaktion abläuft.
Der Auslöser ist meist eine virale Infektion der oberen Atemwege. Die Viren lösen eine Entzündungsreaktion aus, welche wiederum das Immunsystem aktiviert. Makrophagen, Dendritische Zellen und andere Zellen des angeborenen Immunsystems erkennen die Viren und setzen Botenstoffe wie Zytokine (z.B. Interleukin-1, Interleukin-6 und TNF-α) frei. Diese Botenstoffe wirken auf den Hypothalamus, das Steuerzentrum für die Körpertemperatur im Gehirn.
Der Hypothalamus reagiert auf diese Signale, indem er den Sollwert der Körpertemperatur anhebt – es entsteht Fieber. Dieser Anstieg ist kein Fehler, sondern ein wichtiger Bestandteil der Immunantwort. Erhöhte Temperaturen hemmen das Wachstum vieler Viren und unterstützen die Aktivität der Immunzellen. Sie arbeiten effizienter bei leicht erhöhten Temperaturen.
Das Frösteln ist die physiologische Reaktion des Körpers, um die erhöhte Solltemperatur zu erreichen. Der Körper versucht, Wärme zu produzieren, indem er die Muskulatur unwillkürlich zum Zittern bringt (Kältegefühl und Muskelzittern). Diese Muskelkontraktionen erzeugen Wärme, die den Körper wieder auf die vom Hypothalamus festgelegte Temperatur bringt. Es ist also ein aktiver Prozess des „Wärmeproduzierens“, der mit einem subjektiven Kälteempfinden einhergeht.
Zusätzlich zum Frösteln können weitere Symptome wie Schüttelfrost, Müdigkeit und Gliederschmerzen auftreten. Diese Symptome sind ebenfalls Teil der Entzündungsreaktion und tragen zur Beeinträchtigung des Wohlbefindens bei.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Frösteln bei einer Erkältung kein passives Erfrieren ist, sondern ein aktiver Mechanismus des Körpers, um die Temperatur zu erhöhen und so die Immunantwort zu unterstützen. Es ist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem mit der Bekämpfung der Infektion begonnen hat. Obwohl unangenehm, ist dieses Fieber im Allgemeinen ein Indikator für einen funktionierenden Abwehrmechanismus. Wichtig ist jedoch, auf den Körper zu hören und bei starkem Fieber oder anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einzuholen.
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