Warum ist der Blutdruck hoch trotz Tabletten?

11 Sicht
Trotz Medikamenteneinnahme kann Bluthochdruck durch unregelmäßige Einnahme, Stress, psychische Belastungen, Alkohol- oder Drogenkonsum sowie Schmerzen verursacht werden. Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder hormonelle Schwankungen sind ebenfalls mögliche Ursachen.
Kommentar 0 mag

Warum bleibt der Blutdruck trotz Medikamenten hoch?

Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt, ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das oft mit Medikamenten behandelt wird. Trotz regelmäßiger Einnahme der verschriebenen Mittel kann der Blutdruck jedoch weiterhin erhöht sein. Dies lässt sich durch eine Vielzahl von Faktoren erklären, die über die reine Medikation hinausgehen.

Unregelmäßige Einnahme und Adhärenz:

Ein häufig übersehener Faktor ist die unregelmäßige Einnahme der Medikamente. Eine präzise Einhaltung der verordneten Dosierung und der Einnahmezeitpunkte ist entscheidend für den Erfolg der Therapie. Vergessene Dosen oder zu frühe oder zu späte Einnahmen können die Wirkung der Medikamente deutlich beeinträchtigen und den Blutdruck nicht ausreichend senken. Oftmals spielen auch Schwierigkeiten bei der Einnahme, z. B. durch unerwünschte Nebenwirkungen oder Schwierigkeiten mit der Medikamentenform, eine Rolle. Der Patient sollte mit seinem Arzt über eventuelle Probleme sprechen und gemeinsam eine Lösung finden.

Stress und psychische Belastungen:

Stress und psychische Belastungen haben einen direkten Einfluss auf den Blutdruck. Der Körper reagiert auf diese Herausforderungen mit der Ausschüttung von Stresshormonen, die den Blutdruck erhöhen. Chronischer Stress kann zu einer dauerhaft erhöhten Blutdruckbelastung führen, die auch unter medikamentöser Therapie bestehen bleiben kann. Regelmäßige Entspannungstechniken, wie Meditation, Yoga oder autogenes Training, können unterstützend wirken.

Lebensmittel, Alkohol und Drogen:

Neben den psychischen Faktoren spielen auch bestimmte Lebensmitteleinnahme, Alkohol- und Drogenkonsum eine Rolle. Eine ungesunde Ernährung mit hohem Salzgehalt oder übermäßiger Genuss von Alkohol und Drogen kann den Blutdruck unkontrollierbar erhöhen. Der Konsum bestimmter Medikamente (z.B. Schmerzmittel) kann ebenfalls Wechselwirkungen mit den Blutdrucksenkermedikamenten hervorrufen. Eine gesunde Lebensführung mit einer ausgewogenen Ernährung und dem Verzicht auf Alkohol und Drogen ist essentiell für eine erfolgreiche Blutdruckkontrolle.

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten:

Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, die der Patient einnimmt, können ebenfalls zu einem erhöhten Blutdruck führen. Dies kann z.B. durch Medikamente gegen Schmerzen, Allergien oder andere Erkrankungen der Fall sein. Ein regelmäßiger Austausch mit dem behandelnden Arzt über alle eingenommenen Medikamente, auch rezeptfreie, ist hier unerlässlich.

Hormonelle Veränderungen:

Hormonelle Schwankungen, insbesondere bei Frauen in den Wechseljahren, können zu einem erhöhten Blutdruck führen. Auch Schwangerschaft und Schilddrüsenfunktionsstörungen spielen eine Rolle. Eine enge Zusammenarbeit mit dem Arzt ist besonders bei solchen Veränderungen wichtig, um den Blutdruck optimal zu kontrollieren.

Schmerzen:

Schmerzen, egal welcher Art, können den Blutdruck erhöhen. Dies liegt oft an der Stressreaktion des Körpers. Die Behandlung der Schmerzen ist wichtig, um die Blutdruckkontrolle zu verbessern.

Weitere Ursachen:

Neben diesen Hauptfaktoren können auch andere Faktoren zu einem erhöhten Blutdruck trotz Medikamenten beitragen. Zu diesen gehören unter anderem Schlafmangel, mangelnde Bewegung, Nierenprobleme und bestimmte Erkrankungen.

Schlussfolgerung:

Ein erhöhter Blutdruck trotz Medikamenteneinnahme ist kein Grund zur Panik. Ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt ist entscheidend, um die individuellen Ursachen zu ermitteln. Gemeinsam können Strategien entwickelt werden, die die erfolgreiche Blutdruckkontrolle unterstützen, inklusive Anpassung der Medikamente, Modifikation des Lebensstils und Behandlung der zugrundeliegenden Ursachen. Nur eine umfassende und individuelle Betrachtung ermöglicht es, den Blutdruck dauerhaft im Zielbereich zu halten.