Warum komme ich nach einer Minute?

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Vorzeitige Ejakulation kann durch organische Ursachen wie eine Fehlfunktion des Nervensystems bedingt sein, die zu einer erhöhten Empfindlichkeit des Eichelkopfes führt. Daneben können auch Grunderkrankungen wie Prostatitis, Erektionsstörungen oder Schilddrüsenprobleme als Auslöser in Frage kommen.

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Warum komme ich nach einer Minute? Vorzeitige Ejakulation – mehr als nur ein Tabu

Vorzeitige Ejakulation (Ejaculatio praecox) ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Männer betrifft und oft mit Scham und Unsicherheit verbunden ist. Dabei kann die Unfähigkeit, den Samenerguss ausreichend lange zu kontrollieren, verschiedene Ursachen haben und ist mehr als nur ein psychisches Problem. Der Mythos des “zu schnellen Mannes” trägt leider zur Stigmatisierung bei und verhindert oft, dass Betroffene sich Hilfe suchen. Dieser Artikel beleuchtet die vielfältigen Faktoren, die zu einer vorzeitigen Ejakulation führen können und zeigt auf, welche Möglichkeiten zur Behandlung bestehen.

Während viele die Ursachen im psychischen Bereich vermuten – wie Stress, Leistungsdruck oder Beziehungsprobleme – spielen auch physiologische Faktoren eine entscheidende Rolle. Wie bereits angedeutet, kann eine erhöhte Empfindlichkeit des Eichelkopfes, verursacht durch eine Fehlfunktion des Nervensystems, eine vorzeitige Ejakulation begünstigen. Auch hormonelle Ungleichgewichte, Entzündungen der Prostata (Prostatitis) oder Schilddrüsenerkrankungen können den Samenerguss negativ beeinflussen. Zusätzlich können Erektionsstörungen paradoxerweise zu einer schnelleren Ejakulation führen, da der Betroffene unterbewusst versucht, den Geschlechtsverkehr schnell zu beenden, bevor die Erektion nachlässt.

Neben diesen organischen Ursachen können auch erlernte Verhaltensmuster und negative Erfahrungen eine Rolle spielen. So kann z.B. eine in der Jugend erlernte “Hasty Sex”-Praxis, um Entdeckung zu vermeiden, sich im Erwachsenenalter negativ auswirken. Auch Angst vor Versagen oder negative Erfahrungen mit früheren Partnerinnen können die Ejakulationskontrolle beeinträchtigen.

Wichtig ist: Vorzeitige Ejakulation ist ein behandelbares Problem. Der erste Schritt besteht darin, das Thema zu enttabuisieren und sich professionelle Hilfe zu suchen. Ein Urologe oder Androloge kann die Ursachen abklären und eine individuelle Therapie empfehlen. Diese kann aus Verhaltenstherapie, Medikamenten oder einer Kombination aus beidem bestehen. Auch Physiotherapie mit Beckenbodentraining kann hilfreich sein.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Ursachen für eine vorzeitige Ejakulation sind vielfältig und reichen von organischen über psychische bis hin zu erlernten Faktoren. Eine genaue Diagnose und eine darauf abgestimmte Therapie sind entscheidend, um das Problem zu lösen und die Lebensqualität betroffener Männer zu verbessern. Schieben Sie das Thema nicht auf die lange Bank – sprechen Sie mit Ihrem Arzt!