Warum können Robben so lange den Atem anhalten?

Warum Robben so lange den Atem anhalten können

Robben sind faszinierende Meeressäuger, die für ihre außergewöhnliche Fähigkeit bekannt sind, lange Zeit den Atem anzuhalten. Im Gegensatz zu Menschen können einige Robbenarten bis zu einer Stunde lang unter Wasser bleiben. Diese erstaunliche Anpassung wird durch eine Reihe physiologischer Anpassungen ermöglicht.

Speicherung von Sauerstoff im Blut und in den Muskeln

Robben haben ein ungewöhnlich hohes Volumen an Blut, in dem sie große Mengen Sauerstoff speichern können. Darüber hinaus haben sie eine hohe Konzentration an Myoglobin, einem Protein, das Sauerstoff in den Muskeln bindet. Diese Kombination von Blut- und Muskelreserven ermöglicht es Robben, einen großen Sauerstoffvorrat für ihre Tauchgänge aufzubauen.

Kontrollierte Ausatmung

Robben können ihren Sauerstoffverbrauch durch kontrollierte Ausatmung reduzieren. Wenn sie unter Wasser sind, atmen sie langsam und flach aus, wobei sie nur die notwendige Luftmenge abgeben, um Kohlendioxid auszuscheiden. Dies minimiert den Verlust von wertvollem Sauerstoff.

Abflachung des Brustkorbs

Robben haben die Fähigkeit, ihren Brustkorb abzuflachen, wenn sie abtauchen. Dies verringert den Druck auf ihre Lunge und erleichtert das Anhalten des Atems.

Bradykardie

Wenn Robben tauchen, verlangsamt sich ihre Herzfrequenz erheblich, was als Bradykardie bezeichnet wird. Dadurch wird der Sauerstoffverbrauch weiter reduziert.

Reflexe

Robben besitzen spezielle Reflexe, die ihnen während des Tauchens helfen. Wenn sie in kaltes Wasser eintauchen, tritt der so genannte Tauchreflex ein. Dieser Reflex verlangsamt die Herzfrequenz, verengt die Blutgefäße und leitet den Blutfluss zu lebenswichtigen Organen um.

All diese Anpassungen zusammen ermöglichen es Robben, außergewöhnlich lange den Atem anzuhalten. Diese Fähigkeit ist für ihr Überleben unerlässlich, da sie es ihnen ermöglicht, in tiefen Gewässern nach Nahrung zu suchen und Raubtieren zu entkommen.