Warum macht Therme müde?

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Der entspannende Tag in der Therme fordert unseren Körper mehr als gedacht. Die Wärme reguliert unser System intensiv, was den Energiehaushalt belastet und zu Müdigkeit am Abend führt. Der erhöhte Energieverbrauch beim Schwimmen und der Aufenthalt in der Wärme wirken sich nachwirkend aus.

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Der Thermenbesuch: Entspannung oder Erschöpfung? Warum Sie nach dem Wellness-Tag müde sind.

Ein Tag in der Therme verspricht Entspannung pur: warmes Wasser, sanfte Massagen, wohltuende Saunen. Doch oft stellt sich am Abend ein unerwartetes Gefühl ein: Erschöpfung. Woher kommt diese Müdigkeit nach einem scheinbar entspannenden Tag? Die Antwort ist komplexer als man denkt, denn der Körper leistet im Hintergrund weit mehr Arbeit als wir wahrnehmen.

Der Hauptgrund für die post-thermale Müdigkeit liegt in der intensiven Regulierungsarbeit des Körpers. Die Wärme der Therme stellt unseren Kreislauf vor eine Herausforderung. Um die Körpertemperatur konstant zu halten, muss der Organismus verstärkt arbeiten. Die Blutgefäße weiten sich, um die Wärme abzugeben, der Herzschlag beschleunigt sich, und der Stoffwechsel wird angeregt. All dies beansprucht Energie, die dem Körper am Ende des Tages fehlt. Dieser erhöhte Energieverbrauch ähnelt in gewisser Weise einer leichten körperlichen Anstrengung.

Doch die Müdigkeit entsteht nicht nur durch die Wärme selbst. Auch das Schwimmen, selbst wenn es entspannend wirkt, ist eine körperliche Aktivität, die Kalorien verbrennt und den Körper anstrengt. Muskelarbeit, auch wenn sie nur leicht ausfällt, führt zu einem vermehrten Energiebedarf. Der Effekt summiert sich: Die Wärmebelastung addiert sich zur körperlichen Aktivität im Wasser und beansprucht den Körper deutlich mehr, als man intuitiv vermuten würde.

Ein weiterer Faktor ist die Dehydrierung. Durch die Wärme und die Schwitzaktivität verlieren wir Flüssigkeit. Dehydrierung wiederum kann zu Müdigkeit, Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten führen. Ausreichend Wasser zu trinken, vor, während und nach dem Thermenbesuch, ist daher essentiell, um der Erschöpfung entgegenzuwirken.

Auch die entspannende Atmosphäre der Therme kann paradoxerweise zur Müdigkeit beitragen. Die gedämpfte Beleuchtung, die Ruhe und die niedrige Geräuschkulisse können einen beruhigenden Effekt haben, der aber auch zu einer verringerten Wachsamkeit und somit zu einem Gefühl der Müdigkeit führen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die vermeintliche Entspannung in der Therme ist eine physiologische Anstrengung für den Körper. Die Kombination aus Wärmebelastung, körperlicher Aktivität (Schwimmen, Gehen), möglicher Dehydrierung und der entspannenden Atmosphäre führt zu einem erhöhten Energieverbrauch und damit zu der oft verspürten Müdigkeit am Abend. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und ein bewusster Umgang mit der Wärme und der körperlichen Aktivität können jedoch dazu beitragen, diese Müdigkeit zu minimieren und den Thermenbesuch in vollen Zügen – ohne Erschöpfung – zu genießen.