Warum muss Muttermal nachgeschnitten werden?

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Um ein Muttermal vollständig zu entfernen und das Risiko eines erneuten Wachstums zu minimieren, ist es manchmal notwendig, es nachzuschneiden. Dies geschieht, wenn die Ränder des entfernten Gewebes nicht tumorfrei sind. Die Operation erfordert anschließend einen Verschluss des Defekts, der je nach Größe des Muttermals mit verschiedenen Techniken wie Dehnungs-, Verschiebungsplastiken oder Hauttransplantationen erfolgen kann.
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Warum ein Muttermal nachgeschnitten werden muss

Die Entfernung eines Muttermals erfolgt in der Regel aus kosmetischen Gründen oder zur Vermeidung einer Entartung zu Hautkrebs. Dabei ist das Ziel, das Muttermal vollständig und sicher zu entfernen. In einigen Fällen kann es jedoch notwendig sein, das Muttermal nachzuschneiden. Dies ist kein Zeichen eines Fehlers bei der ersten Operation, sondern dient der Sicherheit des Patienten und der Minimierung des Risikos eines erneuten Wachstums oder der Entstehung von Hautkrebs.

Der Hauptgrund für ein Nachschneiden ist ein unvollständiger Sicherheitsabstand bei der ersten Exzision. Pathologische Untersuchungen des entfernten Gewebes zeigen manchmal, dass sich noch Melanozyten – die pigmentbildenden Zellen des Muttermals – am Rand des entnommenen Gewebes befinden. Diese verbliebenen Zellen könnten theoretisch zu einem erneuten Wachstum des Muttermals (Rezidiv) oder im schlimmsten Fall zur Entwicklung eines Melanoms führen. Um dieses Risiko auszuschließen, wird ein Nachschnitt durchgeführt, um sicherzustellen, dass auch die letzten potenziell gefährlichen Zellen entfernt werden.

Die Notwendigkeit eines Nachschnitts hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von der Art des Muttermals, seinem Aussehen (Asymmetrie, unregelmäßige Begrenzung, Farbveränderungen, Durchmesser größer als 6mm, Veränderung über die Zeit – die sogenannten ABCDE-Kriterien) und der initialen Beurteilung durch den Dermatologen. Bei Verdacht auf ein malignes Melanom ist ein größerer Sicherheitsabstand erforderlich, was die Wahrscheinlichkeit eines Nachschnitts erhöht.

Der Eingriff des Nachschneidens erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung und ähnelt der ersten Exzision. Die Größe des nachzuschneidenden Bereichs hängt davon ab, wie weit die Melanozyten in das umliegende Gewebe eingewachsen waren. Nach dem Nachschnitt entsteht ein Hautdefekt, dessen Größe vom Ausmaß des Eingriffs abhängt. Der Verschluss dieses Defekts ist ein wichtiger Bestandteil der Operation und beeinflusst das kosmetische Ergebnis. Je nach Größe und Lokalisation des Defekts kommen verschiedene Techniken zum Einsatz:

  • Direkte Naht: Bei kleinen Defekten kann die Haut direkt vernäht werden.
  • Dehnungsplastik: Die umgebende Haut wird vorsichtig gedehnt und zusammengefügt, um den Defekt zu schließen.
  • Verschiebelappenplastik: Ein Hautlappen aus der näheren Umgebung wird verschoben und deckt den Defekt ab.
  • Hauttransplantation: Bei größeren Defekten kann eine Hauttransplantation von einer anderen Körperstelle notwendig sein.

Der behandelnde Arzt wird die geeignete Methode basierend auf der individuellen Situation des Patienten auswählen, um ein optimales Ergebnis sowohl in Bezug auf die Sicherheit als auch die Ästhetik zu erzielen. Ein Nachschnitt ist zwar ein zusätzlicher Eingriff, aber er dient der langfristigen Gesundheit und minimiert das Risiko von Komplikationen. Ein offenes Gespräch mit dem Arzt über die Notwendigkeit, den Ablauf und die möglichen Folgen eines Nachschnitts ist daher unerlässlich.