Warum produziert mein Körper zu wenig Melatonin?

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Alter, ungesunder Lebensstil und chronischer Stress beeinflussen die Melatoninproduktion negativ. Ein daraus resultierender Mangel kann Schlafstörungen und weitere gesundheitliche Probleme verursachen. Ausgewogene Ernährung, ausreichende Dunkelheit und Stressreduktion sind daher essentiell.
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Schlaflosigkeit und das Geheimnis des schwindenden Melatonins: Warum produziert mein Körper zu wenig von dem Schlafhormon?

Müdigkeit am Tag, rastlose Nächte, das Gefühl, nie wirklich erholt zu sein – immer mehr Menschen leiden unter den Symptomen eines gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus. Oftmals liegt die Ursache in einem Mangel an Melatonin, dem körpereigenen Schlafhormon. Doch warum gerät die Produktion dieses wichtigen Botenstoffs durcheinander? Und was kann man dagegen tun?

Im Laufe des Lebens verändert sich unser Hormonhaushalt stetig. So nimmt auch die Melatoninproduktion ab einem Alter von etwa 30 Jahren kontinuierlich ab. Ältere Menschen produzieren daher oft weniger Melatonin, was Schlafstörungen im Alter begünstigt.

Neben dem natürlichen Alterungsprozess können jedoch auch ungesunde Lebensgewohnheiten den Melatoninspiegel negativ beeinflussen. Nikotin und Alkohol vor dem Schlafengehen hemmen die Produktion des Schlafhormons. Auch ein gestörter Tag-Nacht-Rhythmus, beispielsweise durch Schichtarbeit oder exzessiven Konsum von Bildschirmen bis spät in die Nacht, bringt die Melatoninproduktion durcheinander.

Besonders gravierend wirkt sich chronischer Stress auf den Melatoninspiegel aus. Hält der Stresspegel über einen längeren Zeitraum an, schüttet der Körper vermehrt Cortisol aus, ein Stresshormon, das die Melatoninproduktion hemmt.

Ein Melatoninmangel bleibt selten ohne Folgen. Neben Schlafstörungen, die sich in Ein- und Durchschlafproblemen sowie einem nicht erholsamen Schlaf äußern, können auch weitere gesundheitliche Probleme auftreten. Dazu zählen:

  • verminderte Konzentrationsfähigkeit und Gedächtnisleistung
  • depressive Verstimmungen
  • ein geschwächtes Immunsystem
  • erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Um dem Melatoninmangel entgegenzuwirken, ist es wichtig, die Ursachen zu bekämpfen und den Körper bei der körpereigenen Produktion zu unterstützen.

Folgende Maßnahmen können helfen:

  • Schaffen Sie eine Schlafroutine: Gehen Sie jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett und stehen Sie möglichst auch zur gleichen Zeit auf, um Ihren natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus zu stärken.
  • Vermeiden Sie Nikotin und Alkohol vor dem Schlafengehen.
  • Reduzieren Sie die Nutzung von Smartphones, Tablets und Computern am Abend. Das blaue Licht dieser Geräte hemmt die Melatoninproduktion.
  • Schaffen Sie eine ruhige und dunkle Schlafumgebung. Verdunkeln Sie Ihr Schlafzimmer und sorgen Sie für eine angenehme Raumtemperatur.
  • Entspannen Sie sich vor dem Schlafengehen. Ein warmes Bad, ein gutes Buch oder Entspannungsübungen können helfen, den Stress des Tages hinter sich zu lassen.
  • Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung mit melatoninreichen Lebensmitteln: Zu den natürlichen Melatoninlieferanten zählen beispielsweise Haferflocken, Bananen, Walnüsse und Mandeln.
  • Bewegen Sie sich regelmäßig an der frischen Luft. Sport und Bewegung fördern einen gesunden Schlaf.

Sollten diese Maßnahmen nicht ausreichen, um Ihren Schlaf zu verbessern, suchen Sie bitte einen Arzt auf. Dieser kann die Ursachen für Ihre Schlafprobleme abklären und gegebenenfalls eine Behandlung mit Melatoninpräparaten in Erwägung ziehen.